Was ist Apple Pay?
Das Apple Pay System soll den iPhone Benutzern ein leichteres Bezahlen ermöglichen. Dieses Zahlungssystem ist in jedem iPhone 6 und iPhone 6 Plus integriert und derzeit in den USA verfügbar. Die Kreditkarten werden im „Passbook“ angezeigt – entweder die Kreditkarten, die schon für iTunes genutzt werden oder neu hinzugefügte Karten. Ein Foto muss von der neuen Kreditkarte gemacht werden, danach wird diese verifiziert und dem Passbook hinzugefügt. Nach der Verifizierung kann an einem Bezahlterminal mit dem Fingerabdruck bezahlt werden.
Der Ablauf und die Vorschau von Apple Pay sind in diesem Video einzusehen:
Anders als Bitcoin ist Apple Pay keine eigene Währung, sondern ein Kreditkartenzahlungsabwickler. Eine Erklärung zu Bitcoin wird an dieser Stelle nicht notwendig sein, falls doch, hier können Sie einsehen, was Bitcoin ist und mehr darüber erfahren. Weitere Grundlagen finden Sie auch bei uns.
Sicherheit bei Apple Pay und Bitcoin
Bei einem Verlust, oder einem Diebstahl kann über die „Find my iPhone“ Anwendung das Bezahlen für das verlorene oder gestohlene iPhone deaktiviert werden. Zusätzlich ist das iPhone mit dem Fingerabdruck gesichert. Wie bei Bitcoin werden bei einer Transaktion keine sensiblen Daten mehr angezeigt. Das erschwert den Missbrauch und wirkt sich positiv für den Verbraucher aus.
Der Vergleich zu Bitcoin zeigt auf, dass bei beiden ein ähnlich hohes Sicherheitslevel vorliegt. Bitcoin bietet durch eine Passphrase und Backups einen ausreichenden Schutz vor Diebstahl oder Verlust. (Zudem sollten Coins nicht auf online Wallets gelagert werden) Apple Pay bietet diesen durch die Verifikation und den Fingerabdruck des Benutzers.
Einige mögen jetzt behaupten: „Bitcoin wäre doch gehackt worden oder anfällig“. Das stimmt nicht! Die Bitcoin Börsen und Plattformen wurden angegriffen und Coins von einem Börsenwallet weiterverschickt, wie es z.B. bei Bitstamp der Fall war. Die Schwachstellen im Bitcoinsystem sind die angreifbaren online Plattformen oder Wallets. Die Technologie Bitcoin und die Blockchain ist sicher, genauso wie Apple Pay, das laut einem heise.de Artikel bis dato nicht gehackt wurde.
Allerdings gibt es bei dem Bezahldienstleister auch eine Schwachstelle – die Überprüfung einiger Banken. Zur Registrierung der Kreditkarte ist zuerst ein Foto notwendig.
„Anschließend ist ein Verifikationsschritt notwendig, damit sichergestellt ist, dass der Nutzer nicht einfach eine geklaute Karte verwendet. Und genau hier gibt es laut Drop Labs Probleme. So verlangt manche Bank nur einen Anruf in einem Callcenter und fragt dabei Daten ab, die auch ein Dieb besitzen könne. Ist die Karte einmal auf dem Gerät, kann der Ganove Apple Pay ganz normal einsetzen – mit seinem eigenen Fingerabdruck.“
Apple Pay & eine Europäische Verordnung
Das Problem für Apple und den Zahldienst Apple Pay ist die Verordnung der Europäischen Kommission, mit denen Gebühren für das bargeldlose Bezahlen gedeckelt werden.
Laut der FAZ wird das zu Schwierigkeiten bei Apple Pay und auch Lufthansa führen:
„Im Geschäft mit Kreditkarten werden deutsche Kreditinstitute künftig deutlich weniger Geld verdienen. Denn Händler müssen den Kreditkarten ausgebenden Banken künftig höchstens 0,3 Prozent des Umsatzes einer Zahlung als Gebühr entrichten.“
Schon allein diese Begrenzung der Gebühren führt zu einem Millionenverlust bei den Banken, ohne die Gebühren einzurechnen, die Apple für eine Bezahlung mit Apple Pay verlangt.
„In Europa dürften sich solche Kooperationen jetzt kaum mehr rechnen, meint Poser. Denn Apple verlange von Kooperationspartnern in den Vereinigten Staaten 0,15 Prozent vom Umsatz.“
Da Apple auf die Zahlungsabwicklung mit Kreditkarten setzt, wird eine Zusammenarbeit mit Apple Pay in Europa fraglich sein.
Der Vorteil von Apple Inc.
Die Nutzeranzahl, die Massenakzeptanz, das Marketing. Apple polarisiert, 42,1 Milliarden Dollar Umsatz – im vierten Quartal (das bis zum 27. September 2014 lief) laut der Apple Pressemitteilung. Diese Zahlen sprechen für sich.
Bitcoin ist kein Unternehmen, der Erfinder unbekannt. (Artikel) Bitcoin ist dezentral, was einerseits vorteilhaft für die Nutzer ist, andererseits birgt es auch Nachteile – Werbung muss von innen betrieben werden. Neue Leute ermutigen, anwerben und von Bitcoin überzeugen, das sind Aufgaben der Community.
Image von Robert, via flickr.com, CC BY 2.0