Hat Goldman Sachs ein Auge auf Bitcoin oder die Blockchain geworfen?

Das neue Buch “Digital Gold: Bitcoin and the inside story of the misfits and millionaires trying to reinvent money” des New York Times-Reporters für Technologie und Finanzen, Nathaniel Popper, wurde als eines der besten Bitcoinbücher die es derzeit gibt gelobt. Popper erzählt darin die Geschichte „Bitcoin“, von den kleinen Anfängen bis in die Anfänge der aktuellen Phase die erhebliche Wagniskapitalinvestitionen und wachsende Annahme in der Finanzwelt gekennzeichnet ist.   Poppers Buch trägt zur anhaltenden Bitcoin vs. Blockchain Debatte bei. Sobald eine Bitcoin-ähnliche Währung von Banken und Regierungen eingeführt wird, stellt sich die Frage, ob es noch als Bitcoin erkennbar sein wird oder vielmehr eine bereinigte von Zentralbanken gesteuerte Blockchain, die keine lästigen Eigenschaften von Bitcoin mehr in sich trägt.

“Ein Unternehmen wie Goldman Sachs oder JPMorgan zögert noch mit einem Finanznetzwerk, in dem Menschen anonym sind, zu arbeiten oder sich darauf zu verlassen,” sagt Popper in einem Forbesinterview.“ “Banken müssen wissen wer überweist und müssen melden, wenn jemand verdächtiges an der Transaktion beteiligt ist. Aber es ist bei Bitcoin sehr einfach eine Identität mit einer Adresse auf eine Art zu verknüpfen, dass die Banken sich damit wohl fühlen würden.” Popper veröffentlichte in einer Buchpassage bisher unbekannte Informationen, die im American Banker Magazin unter dem Titel “When Goldman Sachs Began Flirting with Bitcoin” erschien.

Goldman Sachs als Beispiel

Goldman Sachs ist eines der angesehensten Finanzunternehmen der Welt, die oft als Inbegriff des Besten – und das Schlimmste – in der heutigen Finanzwelt betrachtet werden. Daher kann der Schritt von Goldman Sachs als repräsentatives Beispiel für die ganze Finanzindustrie hergenommen werden.   Kurz, nachdem in einem Bericht stand, dass Bitcoin die Zukunft der Finanzierung gestalten könnte, nahm Goldman Sachs als führender Investor in einer 50 Mio.$ Finazierungsrunde für ein “Bitcoin Bank” Startup teil.   Im Moment braucht eine Bank ca. drei Tage um einen Aktienhandeln durchzuführen, sagt Popper. “Was wäre, wenn das sofort passieren könnte und auf einer Blockchain für jeden einsehbar wäre?” Aber laut Popper bleibt Bitcoin ein heikles Thema für Goldman Sachs, JPMorgan und anderen Top-Finanzakteuren. Die Probleme bei Bitcoin sind das Potential an Anonymität und die Tatsache, dass die Bitcoin-Blockchain “von Tausenden ungeprüften Computern auf der ganzen Welt, die alle zu jeder Zeit aufhören könnten die Blockchain zu unterstützen.” Popper berichtet, dass JPMorgen und andere bedeutende Großbanken eine neue Blockchain planen, die gemeinsam von Computern der größten Banken ausgeführt wird. Diese soll als Grundgerüst für ein neues, sofort Zahlsystem ohne einen “Single Point of Failure” dienen. Die neue Blockchain, dezentralisiert aber geschlossen, würde die Vorteile des aktuellen Bitcoinnetzwerks bieten. Dabei wird sich aber nicht mehr auf Endnutzer für die Operationen verlassen.

IBM hat vor kurzem ein ähnliches nicht-Bitcoin Konzept für Zentralbanken entwickelt. Auch Regierungen erwähnen immer wieder die Idee, mit Gerüchten über “Fedcoin” in den USA und eine Art “Eurocoin” in Europa, vorallem bei angeschlagenen Ländern wie Griechenland.   Es scheint, dass Finanzinstitute, Zentralbanken und Regierungen in der Tat ein Auge auf die Blockchain, allerdings ohne Anonymität, geworfen haben.

 

Quellen:

Originalfassung von bitcoinmagazine.com

Image via Flickr.com, Steve Jurvetson, CC

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One comment

  1. „Es scheint, dass Finanzinstitute, Zentralbanken und Regierungen in der Tat ein Auge auf die Blockchain, allerdings ohne Anonymität, geworfen haben.“

    Und vorallendingen ohne Dezentralität, jederzeit von den Banken kontrollierbar und zensierbar! Passt immer gut auf.

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