Bitcoin Erfinder enthüllt? Warum Satoshi Nakamoto unbekannt bleiben sollte

Satoshi Nakamoto, ein Phantom, anfangs ein Computerfreak, heute ein Wirtschaftswunder, ein Phänomen, ein Idol für Viele. Schon fast romantisch ist die Beziehung zum Unbekannten. Damit soll nun Schluss sein. Es wird spekuliert, ob Craig Steven Wright der Bitcoin Erfinder ist. Es wäre dennoch besser, wenn dieser anonym bleibt.

 

Bitcoin Erfinder Satoshi Nakamoto ein Australier?

Diese Romantik wird jetzt durch jüngste Berichte, wie die von Wired und Gizmodo stark beeinträchtigt. Die Artikel spekulieren, dass Craig Steven Wright, Australier, der Bitcoin Erfinder sein könnte. Dieser hatte – seinem jetzt gelöschten Linkedin Profil zufolge – mehrere Jobs in den Bereichen Computerwissenschaft, IT, Ingenieurwesen und beschäftigte sich auch mit der Blockchain Technologie. Dazu hat er so viele Titel und Abschlüsse, dass er sie schon gar nicht mehr aufzählen kann.

 

Indizienbeweise und Schlussfolgerungen

Durch viele Indizien stießen Wired und Gizmodo auf Wright als Bitcoin Erfinder. Ein Indiz ist das durchgesickerte Transkript aus dem Gespräch zwischen ihm, seinem Anwalt und dem australischen Finanzamt (ATO), in dem er Folgendes sagte:

„Ich habe mein Bestes getan, um zu verheimlichen, dass ich Bitcoin seit 2009 betreibe/benutze.“

Problematisch ist zum einen, wie er das sagt. („I did my best to try and hide the fact that I’ve been running bitcoin since 2009.”) Das könnte heißen, dass er Bitcoin erfunden hat, Bitcoin mined oder Bitcoin seit 2009 in irgendeiner Form benutzt. Zum anderen wurde die Echtheit des Dokuments nicht bestätigt.

 

Wie viel Wahrheit steckt in der Geschichte?

Das Rampenlicht wird gesucht und auch der Lebenslauf quellt vor lauter Titel und Jobs über, das passt zu einem Satoshi Nakamoto, der anonym arbeitet und danach von der Bildfläche verschwindet, so gar nicht.

„Entweder hat Wright Bitcoin erfunden oder er ist ein brillanter Schweinehund, der uns unbedingt glauben lassen will, dass er es erfunden hat.“ – Wired

Wahrscheinlich ist es besser, Satoshi so zu sehen, wie er gesehen werden wollte – als Mittel zum Zweck, als Geist.

 

Satoshi Nakamoto sollte unbekannt bleiben

2009 begann das Bitcoin Experiment, das heutzutage immer weitere Kreise zieht. Kurz darauf verschwand der Erfinder. Wäre Satoshi eine bekannte und öffentliche Person gewesen, hätte er zu viel Macht in einem dezentralen System. Die Menschen würden zu sehr an seinen Lippen hängen und wahrscheinlich öfter Entscheidungen gutheißen, was zu einem falschen Ergebnis führen würde. Diskussionen und Reibungen ergeben Fortschritt, auch wenn das nicht immer der angenehmste Weg ist, wie die Blockchain Diskussionen zeigen. Dennoch wird jede Meinung und jedes Experiment angehört, jeder Nutzer kann sich einbringen und entscheidende Vorschläge vortragen. Zudem wären Behörden, Miner, als auch Investoren zu stark an Satoshi Nakamoto interessiert gewesen, er wäre das Zentrale von etwas Dezentralem.

Was, wenn die Erwartungen an die Person oder Gruppe Satoshi Nakamoto nicht erfüllt werden können? Es war wichtig, dass Satoshi gegangen ist und möglicherweise ist es besser, wenn Satoshi Nakamoto für immer ein Unbekannter bleibt.

 

Vermeintliche Satoshi Nachricht stellt sich als Fake heraus

Kurz nach den Spekulationen um Craig Wright wurde eine offensichtlich gefälschte Nachricht mit dem Titel „Nicht das schon wieder“ durch „Satoshi Nakamoto“ veröffentlicht:

„Ich bin nicht Craig Wright. Wir alle sind Satoshi.“

Auch wenn sich die Nachricht als Fälschung herausstellte, steckt in ihr doch sehr viel Wahrheit. Bitcoin wurde durch die Nutzer, durch Euch bedeutsam und nur auf diese kommt es an. Wer weiß, wie viel größer Ihr Bitcoin noch macht.

 

Image von Pierre (Rennes), via flickr.com, CC BY 2.0

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