Über Anwendungsbereiche der Blockchaintechnologie ist schon häufig geredet worden. Nun testen verschiedene Bildungseinrichtungen ein Konzept, Studentenzeugnisse mit der Blockchain aufzuzeichnen und zu verifizieren. Mit dieser neuen Ebene an Transparenz können Arbeitgeber die Zeugnisse der Bewerber in Zukunft besser kontrollieren.
Es kommt wohl überraschend, dass verschiedene Bildungseinrichtungen aktiv bei der Speicherung der Zeugnisse mit der Blockchaintechnologie experimentieren. In Anbetracht der kosten- und arbeitsintensiven Prozesse die mit Papier unter „normalen Umständen“ verbunden sind, würde es ein enormer Sprung zur Blockchaintechnologie sein. Die Holberton School of Sofware Engineering, mit Sitz in San Francisco, ist eine dieser Institutionen die Schülerzeugnisse in Zukunft mit der Bitcointechnologie speichern wollen. Die Schule hat Pläne bekannt gegeben, nach denen sie ab 2017 die akademischen Zeugnisse auf der Blockchain teilen möchte.
Sylvain Kalache, Mitgründer der Schule:
Aufgrund der Konstruktion der Blockchain-Datenbank, kann diese nicht abstürzen oder gehackt werden, was die Daten sicher und ständig zugänglich macht… die Blockchain macht das kostenlos. Für Arbeitgeber bedeutet dies, keine zeitintensiven Telefonate mit den Universitäten und somit eine Kostenersparnis bei der Kontrolle der akademischen Zeugnisse der Bewerber.
Die Entscheidung eine Blockchain einzuführen, beinhaltet größeren Aufwand als man vorerst annimmt. Allerdings wird die Holberton School einige Kosten sparen, da keine eigene Datenbank erstellt und betrieben werden muss. Durch die umfassende dezentrale Buchhaltungstechnologie werden auch zentrale Schwachstellen eliminiert. Auch wird sichergestellt, dass die Aufzeichnungen manipulationsgeschützt und jederzeit zugänglich sind. Eine weitere berühmte Bildungseinrichtung die einen Schritt in die Blockchainwelt macht ist die Universität von Nicosia, die eine eigene Vorlesung/Kurs über digitale Währungen anbietet. Allerdings ist nur sehr wenigen Leuten bewusst, dass die Universität die Studienleistungen auch auf einer Blockchain speichert. Dies scheint sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Studenten sehr beliebt zu sein.
George Papageorgiou, Dozent an der Universität Nicosia sagte:
Bislang stießen wir bei der praktischen Anwendung nur auf Begeisterung. Die Studenten sind über ihr neues Wissen und über die Blockchain froh […]. Wir glauben, dass dies bei den Studenten und potentiellen Arbeitgebern Vertrauen fördert, da sie selbst kontrollieren können, ob das vorgelegte Zeugnis echt ist oder nicht.
Für diese Institutionen ist es wichtig die Zeugnisse/Leistungen auf der Blockchain zu Speicher, allerdings wird die Zukunft drastischere Veränderungen herbeiführen. SCMP schreibt, dass einige Schulen in Zukunft Micro-Kurse und Micro-Zeugnisse auf der Blockchain anbieten wollen, dazu wurden aber keine weiteren Angaben in der Presse gemacht. Eine der größten Vorteile, die Zeugnisse auf der Blockchain zu speichern ist, dass sowohl Studenten als auch die Institution kontrollieren können, wer Zugriff auf diese Informationen hat. Des Weiteren macht dieses System auch einen Universitätswechsel von Studenten attraktiver, da derzeit ein Wechsel oft aufwändige Übertragungsschwierigkeiten mit sich bringt.
Quellen:
Originalfassung von bitcoin.com
Image via flickr.com, Justine warrington, CC