Wie bereits bekannt ist, stehen wir vor der sehr realen Wahrscheinlichkeit einer Bitcoin Hard Fork, was in einen Bitcoin Core und Bitcoin Unlimited resultieren würde.
Wir würden also mit zwei unterschiedlichen Bitcoins mit unterschiedlichen Herangehensweisen konfrontiert sein aber wer steht eigentlich hinter diesen beiden Lagern und was ist deren Einstellung?
Um diese Frage beantworten zu können, schauen wir uns am besten erst einmal den Bitcoin an sich an und gucken uns an, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist.
Die Magie und die Realität
Wie viele andere wurde ich das Gefühl nicht los, dass der Bitcoin die magische Lösung aller Probleme unserer heutigen Zeit ist und die Welt ohne Umwege verändern wird.
Seitdem ist einige Zeit vergangen und je tiefer ich in die Materie eintauche, desto mehr wird mir bewusst wie viel mehr es noch zu lernen gibt.
So wurde mir immer mehr bewusst, dass die Sicherheit des Bitcoins seinen Preis fordert und zensurresistente Zahlungen nur möglich sind, wenn das Netzwerk dezentral bleibt.
Andererseits bedeutet dezentral auch gleichzeitig weniger Effizienz.
Diese Ineffizienz ist gegenwertig der Preis, den wir für eine nie dagewesene Art von Werttransfer zahlen müssen, was eine große Debatte in der Szene auslöst und bei einigen als eine Art Endzeitszenario angepriesen wird, nur weil wir noch nicht an dem optimalen und magischen Punkt angekommen sind, den sich viele vor Jahren für die Zukunft ausgemalt haben.
Was viele jedoch in ihrer Panik nicht betrachten wollen ist, dass Rom auch nicht an einem Tag errichtet worden ist und der Aufbau von etwas Großem nunmal seine Zeit braucht.
Die Frage nach der Blockgröße und der Kosten
So lässt sich darüber streiten, ob es wirklich die sinnvollste Lösung ist die Blockgrößen auf einen Schlag um einiges zu vergrößern.
Wenn man sich nämlich mal anschaut, wie der Bitcoin gerade benutzt wird, dann wird schnell klar, dass Bitcoin noch kaum als richtiges Zahlungsmittel genutzt wird.
Alleine dadurch, dass die Kurse immer noch Schwanken und zwischenzeitlich immer wieder eigene Rekorde brechen gibt es kaum Leute, die jetzt schon ihren Kaffee mit Bitcoins bezahlen.
Vielleicht sollte also jeder, der gerade wegen der noch vorhandenen Probleme in einen überhasteten Zustand versetzt worden ist einfach mal einen Schritt zurück treten und sich das gesamte Bild anschauen.
Schaut man sich nämlich die Problematik mal an, dann ist für die Zukunft des Bitcoins nämlich nur eines wirklich wichtig: Die Stabilität.
Denn während die Miner tatsächlich viel mehr Transaktionen in einen Block unterbringen können würden und somit ihre Kosten noch um einiges besser decken könnten und dazu noch die Transaktionskosten verringern könnten, verliert die BTU Partei die Köpfe, die den Bitcoin dahin gebracht haben, wo er heute ist (also die Core Entwickler).
Wenn wir uns einmal ansehen, was die Core Entwickler für die Zukunft des Netzwerkes erdacht haben, können wir sehen, dass die Bitcoin Unlimited Lösung zwar eine kurzfristig gesehen richtige Lösung ist dadurch, dass Transaktionen schneller zu geringeren Kosten bearbeitet werden können, jedoch muss an auch beachten, dass durch eine Segwit und darauf folgende Updates die Blockgrößen auch zu einem angemessenen Anteil vergrößert werden.
Hinzu kommt, dass durch die Bugfixes der Segwit in Zukunft das vom Core Team entwickelte Lightning Network zum Einsatz kommen kann.
Mit dem Lightning Network wird es dann möglich sein, ein Vielfaches des Transaktionsvolumens zu einem Bruchteil des jetzigen Preises in viel kürzerer Zeit zu bearbeiten, was langfristig aufgrund der dadurch entstehenden hohen Nutzbarkeit des Bitcoins eine Win-Win Situation für alle vorhandenen Parteien wäre.
Vielleicht sollten sich alle Parteien also wieder besinnen und sich an einen stabil wachsenden Bitcoin beteiligen.
Wie gesagt, Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
Was ist eure Meinung zu der ganzen Thematik, stimmt ihr mir zu oder seht ihr die Sache noch einmal ganz anders?
Quelle: http://cointimes.tech/2017/03/making-sense-of-bu-a-subversive-coordinated-attack-disguised-as-a-blocksize-debate/#respond
Bild: unsplash.com
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.