PwC, eines der „Big Four“ Consulting- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen, hat einen Bericht zur aktuellen Lage der Blockchain in großen Unternehmen veröffentlicht.
Der Bericht ermöglicht einen speziellen Einblick in die Sichtweise der Industrie. Befragt wurden dabei nur Unternehmen mit 500 Angestellten oder mehr und die Befragten reichten von Unternehmen des Bankwesens bis zu Startups des Finanzwesens.
Wenn man zwischen den Zeilen liest, wird die Message schnell klar: die Zeit zum Aufbruch ist gekommen.
Während die Investitionsbereitschaft im letzten Jahr so hoch war wie noch nie, zeigt der Bericht von diesem Jahr, dass andere Technologien nun im Vordergrund stehen. Die Technologie kommt nicht mehr nur aus dem Labor und deshalb könne in Zukunft mit Gewinnen gerechnet werden.
In dem Bericht heißt es konkret:
„Die Technologie entwickelt sich vom Hype zur Realität und wir sehen wahrscheinlich einen größeren Nutzen der Technologie durch Unternehmen.“
77% der Befragten sagten, dass sie erwarten, dass ihre Unternehmen die Blockchain bis 2020 in ihre Produktion einbinden.
Im starken Kontrast dazu steht ein anderer Abschnitt des Berichts. In diesem geht es um die geplanten Investitionen in der nahen Zukunft.
Während die Hälfte der Unternehmen aus dem Finanzsektor ihren Fokus auf die Blockchain in den nächsten 12 Monaten legen will, machen nur 19% der großen Banken ähnliche Aussagen.
Auf einer Liste mit zukünftigen Feldern für Investitionen in neue Technologien, erreichte die Blockchain einen der letzten Plätze und nur 20% der Befragten sagten, dass sie in den nächsten 12 Monaten in die Technologie investieren würden.
Angeführt wurde die Liste mit 74% von „Data Analytics”, gefolgt von 51% für „Mobile” und „Artificial Intelligence” mit 34% für Investitionen in demselben Zeitraum.
Investitionen der PwC in die Blockchain
Andere interessante Aspekte des Berichts sind, dass 90% der Zahlungsfirmen bereits massiv in die Blockchain investiert haben und planen die Technologie bis 2020 in ihrer Produktion einzusetzen.
24% der Befragten sagten, dass sie “sehr oder äußerst vertraut“ mit der Blockchain sind. Das ist ein Anstieg von 7% im Vergleich zum Vorjahr.
Während 77% erwarten, dass sie die Blockchain bis 2020 implementieren, geben 55% an, dass dies bereits bis 2018 geschehen könnte.
Ähnlich wie die anderen “Big Four” Wirtschaftsprüfungsunternehmen hat PwC sich als Anführer der Blockchain-Industrie positioniert.
Im November hatte das Unternehmen nähere Informationen über sein Projekt Vulkan für die Erforschung von Bitcoin bekanntgegeben und im letzten Monat trat es der Crypto-Valley-Association in der Schweiz bei.
Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die wahrscheinlichsten geschäftlichen Nutzen der Blockchain in der Zukunft die Zahlungsinfrastruktur, Fund-Raising und digitales Identifikationsmanagement seien.
Der Bericht folgert des Weiteren:
„Wir sehen außerdem ein wachsendes Interesse an der Technologie von Versicherungsunternehmen.”
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.