Nach Angaben eines Vertreters der russischen Zentralbank sei es zu früh, um Bitcoin als eine rechtliche Währung anzuerkennen. Der Vertreter machte diese Aussagen gestern während eines Interviews mit der staatlichen Nachrichtenagentur TASS.
Diese Bemerkungen kommen von Maxim Grigoriev, dem Leiter des Zentrums für finanzielle Technologie der Zentralbank der Russischen Föderation, nachdem ein hochrangiger Beamter des russischen Bundesfinanzministeriums während eines Interviews mit Bloomberg Anfang der Woche gesagt hatte, dass Bitcoin möglicherweise bereits 2018 als rechtliche Währung anerkannt werden könnte.
Dies hatte, wie erwartet, zu einem Aufschrei in der russischen Regierung gesorgt, da diese seit 2015 in Erwägung zog, die Schaffung und Übermittlung vom sogenanntem „Geldersatz“ strafbar zu machen. Zu der Kategorie Geldersatz hätten auch Kryptowährungen, wie Bitcoin, gezählt. Jedoch wandten sich die Minister von diesem Standpunkt später ab, wie im letzten Jahr berichtet wurde.
Nach Angaben der TASS, bestätigte Grigoriev zwar, dass 2018 Regulierungsmaßnahmen von der russischen Regierung erwartet werden könnten, aber der genaue Inhalt dieser noch nicht festgelegt sei und noch diskutiert werde.
Grigoriev sagte in einer (übersetzten) Stellungnahme:
„Wir kommunizieren mit dem Bundesfinanzministerium, Bundesfinanzüberwachungsdienst – wie gesagt, wir werden unseren Standpunkt 2018 festlegen.“
Der Schritt, die Position gegenüber Kryptowährungen festzulegen, kommt zeitgleich mit dem Versuch verschiedener Behörden die Anwendung der Blockchain für den öffentlichen Sektor zu testen.
Bereits im März hatte der russische Premierminister Dmitry Medvedev angeordnet, dass zwei Regierungsministerien und eine staatliche Bank den möglichen Nutzen der Blockchain näher untersuchen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.