Ecuador: Bitcoin trotz Verbot genutzt

Bevor der Staat Ecuador seine eigene Kryptowährung einführte, wurden zunächst alle anderen digitalen Währungen im Juli 2014 verboten. Nichtsdestotrotz wird die Kryptowährung Bitcoin in dem Land noch stets verwendet.

Bitcoin-Verbot 2014

Die Regierung Ecuadors verbot im Zuge einer Reform des Währungsgesetztes und des Finanzrechts, sowohl Bitcoin als auch alle anderen Kryptowährungen im Juli 2014. Der damalige Präsident, dessen Amtszeit von 2007 bis 2017 andauerte, unterschrieb den Gesetzentwurf und machte das Bitcoin-Verbot somit rechtskräftig. Bitcoin gilt seitdem als ein illegales Zahlungsmittel.

In dem Gesetz heißt es, dass Bitcoin-Unternehmen “ihre Arbeit sofort niederlegen müssen“. „Diejenigen, die dem Verbot zuwiderhandeln, können rechtlich verfolgt werden und alle zirkulierenden Bitcoins können konfisziert werden“, hieß es damals in einem Panam Post.

Staatliche Kryptowährung

In einem Abschnitt des Gesetzes hieß es des Weiteren, dass eine staatliche Kryptowährung eingeführt werden wird, die durch die Anlangen der Zentralbank des Staates (der BCE) gestützt werden soll.

Kurz nach dem Bitcoin-Verbot, führte die Regierung in Ecuador dann tatsächlich ihre eigene digitale Währung mit dem Namen Dinero Electrónico ein. Diese steht in einem Eins-zu-eins-Verhältnis mit dem US-Dollar, welcher gleichzeitig die staatliche Währung des Landes ist.

Die ecuadorianischen Privatbanken drückten ihr Misstrauen über die elektronische Währung der Zentralbank aus. Julio José Prado, Präsident des Verbundes für Privatbanken (engl.: Association of Private Banks, kurz ABPE) sagte zu der Zeit:

„Wir können zu diesem Zeitpunkt keine Finanzierungsprogramme der BCE unterstützen, da wir diese für nicht sicher halten.“

Auch die Anwältin Alexandra Veloz, die in Ecuadors Hauptstadt Quito arbeitet, drückte sich ähnlich aus. Sie ist außerdem Mitglied der ecuadorianischen Anwaltskammer und Rechtsberaterin für den Antigua-Bericht. Laut ihren Aussagen der letzten Woche „wurde das neue System viel kritisiert und die Annahme von Banken und Kunden ist wenn überhaupt eingeschränkt“.

Bitcoin wird weiter genutzt

In Bezug auf das Verbot von Bitcoin und anderen Kryptowährungen erklärte Veloz:

„Das Verbot stellt kein völliges Verbot dar. […] Ecuadorianische Regierungsbeamte haben bis jetzt davon abgesehen, den Gebrauch von Bitcoin zu bestrafen.“

Sie erklärte, dass die Einführung des Gesetzes mehr dafür gedacht war, die Monopolstellung des Staates Ecuador zur Erstellung von Währungen zu sichern. Der Staat allein hat das Recht, Geld mithilfe der Zentralbank zu verbreiten.

Auch wenn die Regierung Bitcoin als illegal eingestuft hat, hat das den Gebrauch der Währung nicht verändert, erklärte Veloz. Käufer und Verkäufer des Landes melden sich auf der Seite Localbitcoins.com an und außerdem können Bitcoins mit Paypal, genau wie jede andere Onlinebestellung, gekauft werden.

Veloz fügte hinzu:

„Eine kleine Anzahl von Unternehmen hat das Risiko auf sich genommen und versucht Bitcoin als Zahlungsmethode einzuführen. Das nationale Besteuerungssystem berechnet diese Transaktionen nicht ein und sie bleiben eine wählbare Option.“

Englische Originalfassung

Image via Unsplash

Check Also

Wallets von Imtoken enthalten Kryptowährungen im Wert von 35 Millionen US-Dollar

In einem kürzlich veröffentlichten Interview bestätigte Ben He, Gründer des chinesisches Wallet-Dienstleisters Imtoken, das Wachstum …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert