Während die russische Regierung daran arbeitet, einen Rechtsrahmen für Kryptowährungen zu entwickeln, hat eine Studie des Landes nun für interessante Ergebnisse gesorgt, denn nur 28% der Russen haben bereits von Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung gehört und nur 1% hat in diese investiert.
Kryptowährungsumfrage der NAFI
Die nationale Behörde für Finanzstudien (NAFI) hat in dieser Woche die Ergebnisse einer Studie zur Bekanntheit von Kryptowährungen in Russland veröffentlicht. Die NAFI ist das führende Forschungsinstitut für Themen wie Verbraucherverhalten bei Finanzdienstleistungen und finanzielle Unternehmensentscheidungen. Für die Studie wurden 1600 Russen ab 18 Jahren befragt. Die Umfrage fand an 140 Standorten statt.
„Russen sind nicht gut über Kryptowährungen informiert“, heißt es in dem Fazit der NAFI. Der Grund dafür: nur 28% der Befragten wussten, was eine Kryptowährung ist, während 72% erst während der Befragung zum ersten Mal davon hörten. Des Weiteren erklärten 16% derjenigen, die Kryptowährungen kannten, dass sie zwar davon gehört hätten, aber nicht genau wüssten was eine Kryptowährung sei. Nur 12% gaben an, dass sie sich mit Kryptowährungen gut auskennen würden. Dennoch „hat nur 1% der befragten Russen eine Kryptowährung genutzt“, fügte die Behörde hinzu.
Unter denjenigen, die von Kryptowährungen gehört hatten, wären 34% daran interessiert, weitere Informationen und Nachrichten zu diesem Thema zu erhalten. Die meisten dieser waren Männer (40%), mit einer Hochschulausbildung (43%) und unter 35 Jahre alt (38%). Nur 25% der befragten Frauen waren an dem Thema interessiert. Der Manager des Projekts, Sergey Antonyan, sagte zu den Ergebnissen der Studie:
„Bis jetzt sind Kryptowährungen für die große Mehrheit der Befragten exotisch – weniger als ein Drittel hat von ihnen gehört…das Interesse für Kryptowährungen geht jedoch nicht zurück und die Haltung wird positiver.“
Von denjenigen, die bereits von Kryptowährungen gehört hatten, glauben 31%, dass diese das Geld der Zukunft seien, während 47% glauben, dass es sich dabei um eine Modeerscheinung handelt.
Ein Bitcoin-Verbot?
Eine der Fragen der Studie drehte sich darum, ob Bitcoin verboten werden sollte. Bereits 2015 und 2016 wurde dies während ähnlicher Studien untersucht. Damals erklärten 40%, dass Bitcoin verboten werden sollte und nur 23% waren vom Gegenteil überzeugt. Im letzten Jahr forderten nur noch 20% der Befragten ein Verbot für die Kryptowährung. In diesem Jahr denken „fast die Hälfte (48%) aller Befragten, die bereits von Kryptowährungen wussten, dass ein Verbot nicht nötig sei“, schrieb die NAFI.
Auch die russische Regierung wird langsam mit Kryptowährungen warm. In einem neuen Gesetzesvorschlag werden Bitcoins als „digitale Güter“ eingestuft und Initial-Coin-Offerings (ICOs) rechtlich anerkannt.
Was denken Sie über die Ergebnisse der Studie? Teilen Sie uns ihre Meinung gerne in den Kommentaren mit.
Image via Unsplash
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.