Die afghanische Unternehmerin, Roya Mahboob, wird eine Bitcoin-Konferenz veranstalten, zu der andere Unternehmerinnen des Landes eingeladen sind. Die Geschäftsführerin und Mitgründerin des „Digital Citizen Fund“ hat sich bereits in der Vergangenheit für die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen in Afghanistan eingesetzt. Durch ihren Einsatz kam sie 2013 unter die ersten 100, der einflussreichsten Menschen der Welt, die jährlich von dem Time Magazine gekürt werden.
Digital Citizen Fund wird Bitcoin-Konferenz in Afghanistan organisieren
Wie bereits erwähnt, ist Roya Mahboob die Geschäftsführerin und Mitgründerin des Digital Citizen Funds. Dabei handelt es sich um ein gemeinnütziges Unternehmen, welches bereits 9000 Mädchen eine Schulbildung ermöglicht hat. Nun möchte die Organisation eine Konferenz zum Thema Bitcoin abhalten. Die Organisation habe in der Vergangenheit 100 Frauen dabei geholfen, ihre eigenen Unternehmen zu gründen, deshalb sei es nun an der Zeit die Ideen dieser Projekte vorzuzeigen, erklärte die Unternehmerin gegenüber der Financial Business Times.
Mahboob schätzt, dass die Blockchain eine sehr wichtige Rolle in Afghanistan einnehmen wird. Nicht nur kann die Technologie zur finanziellen Unabhängigkeit führen, auch könnten sogenannte „Smart Contracts“ einen großen Beitrag leisten. Oft würden nämlich Verträge verleugnet oder verloren gehen, sodass Geschäftsfrauen ohne staatlichen Beistand leer ausgehen würden. „Niemand könnte Dokumente vernichten und sagen, dass es keinen Vertrag gibt. Das ist sehr wichtig für Frauen, die finanziell unabhängig in Entwicklungsländern sein wollen“, führte Mahboob aus.
Roya Mahboob setzt sich schon lange für Bitcoin in Afghanistan ein
Bereits mit 23 gründete Mahboob die „Afghan Citadel Company“, einen IT-Dienstleister, welcher hauptsächlich weibliche Ingenieure und Angestellte einstellte. Dieses Unternehmen war erfolgreich und wurde sogar von Ministerien der Vereinigten Staaten und Afghanistans beauftragt.
Das Unternehmen hatte jedoch mit herben Rückschlägen zu kämpfen. So kam die Bezahlung der afghanischen Regierung verspätet, in den Geschäftsräumen wurde randaliert und Mitarbeiterinnen bekamen Morddrohungen. Deshalb entschied die Unternehmerin sich dazu, ein neues Projekt mit dem Namen „Women´s Annex“ zu starten. Dabei wurde sie von einem amerikanischen Unternehmer unterstützt. Dieses Unternehmen half Frauen dabei, einen eignen Blog zu kreieren und durch Werbung ein Einkommen zu erhalten. Zu dieser Zeit fiel Mahboob auf, dass viele dieser Frauen kein eigenes Bankkonto hatten. Deshalb wandte sie sich an Bitcoin, da durch die Kryptowährung die patriarchischen Finanzinstitutionen umgangen werden konnten.
Durch das Engagement von Women´s Annex erfuhren immer mehr Frauen von der Kryptowährung. Dies gab vielen eine finanzielle Unabhängigkeit. Während eines Blockchain-Gipfeltreffens erzählte Mahboob, wie dies das Leben einer Frau veränderte. Der Ehemann dieser Frau nahm ihr stets das verdiente Geld ab. Als sie dann für Women´s Annex arbeitete, erfuhr sie von der Kryptowährung. Ihr gelang es, ihr Gehalt in Bitcoin vor ihrem Mann zu verstecken. Nachdem sie genug Bitcoins zusammen hatte, tauschte sie diese in echtes Geld und bezahlte davon ihren Scheidungsanwalt.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.
Der Bitcoin bietet bahnbrechende Veränderungen im sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bereichen für uns Frauen weltweit.