Die niederländische Börsenaufsichtsbehörde mahnt in einer Stellungnahme zur Vorsicht. Anleger innerhalb des Landes sollten sich den Risiken bei Investitionen in Initial-Coin-Offerings (kurz ICOs) bewusst sein.
Die Autoriteit Financiële Markten (kurz AFM) – die in etwa die gleichen Aufgaben hat wie die deutsche BaFin – erklärte heute in einer Stellungnahme, dass Risiken für den Markt von neuen Kryptowährung vorhanden seien und diese auch das Finanzierungsmodell ICO beinhalten würden.
Merel van Vroonhoven, Präsidentin der AFM, sagte in einer Stellungnahme:
„Auch wenn die AFM die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie für Finanzdienstleistungen sieht, möchte sie doch auf die großen Risiken des aktuellen ICO-Hypes hinweisen. Es besteht ein großes Risiko für Betrug und den Verlust von Anlagen; in Kombination mit dem Hype um ICOs ist dies eine gefährliche Mischung.“
Die Behörde listet außerdem ein Anzahl von Gefahren für Investoren auf. Diese beinhaltet die fehlende Transparenz einiger ICO-Organisatoren. Die AFM warnt außerdem vor Versprechen von hohen Gewinnen und dem Risiko der Preismanipulierung.
In einer weiteren Stellungnahme forderte ein Beamter mehr Zusammenarbeit in dieser Sache zwischen Behörden. „Wir haben diese Warnung nun auch an andere Behörden in Europa geschickt. ICOs sind ein internationales Phänomen und erreichen Verbraucher/Anleger über die Grenzen hinaus. Es ist wichtig, dass wir mit anderen Behörden aus Europa zusammenarbeiten“, sagte dieser.
In der Vergangenheit haben Börsenaufsichtsbehörden aus aller Welt ähnliche Stellungnahmen veröffentlicht. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz BaFin) warnte vor kurzem vor dem Finanzierungsmodell. In anderen Staaten ging man sogar noch einen Schritt weiter; China und Südkorea verboten ICOs ganz. Nach Angaben der niederländischen Medien, liegt dieser Schritt jedoch außerhalb des Aufgabenbereichs der AFM.
Auch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, deren Aufgabe es ist, zur Stabilität und Effektivität des Finanzsystems beizutragen, veröffentlichte heute eine ähnliche Stellungnahme.
Nach Angaben des Coindesk-ICO-Tracker wurden durch das Finanzierungsmodell ICO ungefähr 3,3 Milliarden US-Dollar umgesetzt.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.