Russland: Kryptorubel oder Cyber-Rubel?

Russlands stellvertretender Finanzminister äußerte sich erneut zum Thema Kryptorubel und Kryptowährungen. Alexey Moiseev findet die Bezeichnung „Cyber-Rubel“ passender als den Namen „Kryptorubel“. Er erwartet eine Preiskorrektur des Bitcoin-Kurses und hofft außerdem, dass das Interesse an der Kryptowährung nachlässt. Währenddessen wurde ein erster Vorschlag für den Kryptorubel eingereicht.

Cyber-Rubel oder Kryptorubel?

Russlands Präsident Vladimir Putin ordnete im vergangenen Monat neue Richtlinien für Kryptowährungen an. Unter anderem soll Russland eine eigne Kryptowährung, den Kryptorubel, erhalten. Seit der Bekanntmachung im letzten Monat wird diskutiert, ob es sich bei der Währung um eine Kryptowährung handelt oder nicht.

Am Donnerstag berichtete die Tass, dass der stellvertretende Finanzminister (Alexey Moiseev) die Bezeichnung Kryptorubel unpassend findet und der Name “Cyber-Rubel“ passender ist, da „es sich um die Entwicklung eines elektronischen Rubel handelt“. Er sagte:

„Ich denke, wenn Sie über den Kryptorubel reden, kriegen Sie etwas durcheinander. Es ist eher gebräuchlich, ihn Cyber-Rubel zu nennen.“

Nach Angaben der BFM äußerte sich der Mitbegründer des Investmentunternehmens Exante, Anatoly Knyazev, ebenfalls zu dem Thema. Er gestand, dass es einen kleinen Unterschied zwischen den Bezeichnungen gibt. Er wies auf die politischen Verstrickungen des Wortes „Krypto“ hin. Er erklärte:

„Cyber-Rubel hat wahrscheinlich weniger negative Konnotationen (…). Das ist wahrscheinlich der Grund für die neue Bezeichnung.”

Der erste Vorschlag für den Kryptorubel

Der erste Vorschlag für den Kryptorubel wurde bereits bei dem Ministerium für Kommunikation und Massenmedien eingereicht. Der Minister Nikolai Nikiforov sagte, dass das Ministerium eine Regierungsverordnung vorbereitet hat, welche die technologischen Prozesse des Kryptorubel beinhalten.

„Das sind technische Vorschläge“, soll Nikiforov nach Angaben von Interface gesagt haben. „Entscheidungen der Regierung, die Kryptowährung einzuführen sind nicht genug. Auch Gesetzesänderungen werden nötig sein. Wir haben einen Vorschlag, der gewisse Regeln, darüber wie die Technologie in dem Gebiet Russland rechtmäßig eingeführt werden könnte, beinhaltet“, beschrieb er.

Qiwi Group CEO Sergei Solonin war während des Treffens zwischen Putin und seinen Beratern, als die Entscheidung für den Kryptorubel getroffen wurde, anwesend. Er sagte, dass der Kryptorubel mit dem Bargeld mithalten können muss. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, sehe er keinen Vorteil gegenüber anderen elektronischen Währungen.

Moiseev erwartet Preiskorrektur und hofft auf sinkendes Interesse

Moiseev soll am Mittwoch außerdem gesagt haben, dass er eine „große Korrektur“ des Bitcoin-Preises erwartet. „Natürlich denke ich, dass diese Investitionen immer risikoreicher werden“, schätze er die Lage ein. „Da der Kurs bereits auf über 7000 US-Dollar gestiegen ist, erwarte ich selbstverständlich eine große Korrektur des Kurses und Leute werden viel Geld, welches sie in Bitcoin investiert haben, verlieren. Vielleicht irre ich mich.“

Er fügte außerdem hinzu:

„Ich hoffe, dass das Interesse an einfachen Kryptowährungen zurückgeht. Einfach in dem Sinne, dass sie allein ihrer Verbreitung wegen verbreitet werden. Bitcoin ist ein klassisches Beispiel dafür.“

Englische Originalversion

Image via Unsplash

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One comment

  1. Ich freu mich jetzt schon darauf, wenn der Cyber-Rubel oder wie auch immer das Ding heissen wird, gehackt wird und die Leute dann endgültig in Kryptowährungen abwandern, die von staatlichen Stellen unabhängig sind. Nasdrowje!

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