In Weißrussland soll ein Gesetz, welches Kryptowährungen legalisieren würde, vom Präsidenten unterzeichnet werden. Durch das Gesetz wäre nicht nur die Verbreitung von Währungen wie Bitcoin erlaubt, sondern auch die Durchführung von Initial-Coin-Offerings (kurz ICOs) rechtlich geregelt. Außerdem könnten Kryptowährungen für Rubel gehandelt werden und auch das Mining wäre keine rechtliche Grauzone mehr.
Verordnung für die Legalisierung von Kryptowährungen
Bereits 2005 unterzeichnete Präsident Alexander Lukashenko eine Verordnung, die die Gründung einer wirtschaftlichen Zone (ähnlich wie das Silicon Valley in den Vereinigten Staaten) anstrebte. Die Zone mit dem Namen High-Tech Park (kurz HTP) bietet einige Vorteile für die dort ansässigen Unternehmen. Diese müssen zum Beispiel weniger Steuern bezahlen.
Nun soll eine neue Verordnung für internationale Investitionen und die Einbindung neuer Technologien in den HTP sorgen. Die Verordnung wurde bereits an Präsident Lukashenko weitergereicht und beinhaltet auch Regeln für Kryptowährungen und ICOs.
Auf Tut By Media heißt es:
„Das Gesetz beinhaltet die Einführung von Kryptowährungen und Token, die auf der Blockchain basieren, in den zivilen Umlauf. Eine weitreichende gesetzliche Regelung liegt vor, welche es den HTP-Ansässigen erlaubt, Kryptowährungsdienstleistungen, den Wechsel von Kryptowährungen, sowie die Finanzierung durch ICOs durchzuführen und den Nutzen von Kryptowährungen und Token im zivilen Umlauf ermöglicht.“
Durch das Dekret „werden nicht nur Kryptowährungen, sondern auch Aktivitäten sogenannter Miner“ geregelt. Dadurch sei es nach Angaben der Webseite möglich, legale Kryptowährungsminingzentren zu eröffnen. Die niedrigen Kosten für Elektrizität könnten ebenfalls ein positiver Faktor für die Gründung solcher Zentren sein.
„Es wird erwartet, dass Weißrussland ein System für den Wechsel vom echten Geld in Kryptowährungen einführen wird“, erklärte Sergey Lazyuk, Leiter für Digital Banking bei der Priorbank. Die Priorbank ist die größte private Bank in Weißrussland. Er fügte außerdem hinzu:
„Die Republik wird eines der führenden Länder für die Entwicklung von Kryptowährungen sein.“
Igor Mamonenko, CEO der Belhard Group, kommentierte ebenfalls den Schritt der Regierung. Er erklärte:
„Das Maximum an Legalisierung ist nötig. Die aktuelle Rechtslage verbietet solche Aktivitäten zwar nicht direkt, aber es ist trotzdem notwendig, eine Reform der Gesetze durchzuführen, um alle Aspekte und Teilnehmer zu schützen.“
Kryptowährungsbörse wird bald eröffnen
Außerdem wird die erste zentralisierte Kryptowährungsbörse im nächsten Jahr eröffnen. Nach Angaben der Rossiyskaya Gazeta „wird diese, die erste im Gebiet der Zoll Union(Russland, Weißrussland, Kasachstan, Armenien und Kirgisistan) sein“. Auf der Webseite exrate.by heißt es:
„Neben dem normalen Betrieb von Börsen- und Handelsaktivitäten wird auch der Wechsel in den weißrussischen Rubel bei der Börse möglich sein.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.