Der Krypto-Markt boomt. Der Wert einiger digitaler Währungen ist im vergangenen Jahr um über 1300 Prozent gestiegen. Wegen der großen Preissteigerung gestaltet sich die Auszahlung in eine Fiat-Währung in manchen Fällen schwierig. Denn immer wieder schalten sich Behörden, Banken oder Börsen ein, wenn es zu großen Verkäufen kommt, in denen Kryptowährungen involviert sind.
Der Kauf eines Lamborghini ist nicht so einfach…
Immer wieder liest man auf Social-Media-Plattformen, dass Leute eine große Menge einer Kryptowährung in Fiatgeld gewechselt haben. In den Posts heißt es dann auch, dass mit dem Geld ein teures Auto wie einen Lamborghini gekauft oder eine Hypothek abbezahlt wurde. Dennoch heißt es in den Kommentaren der Beiträge, in denen es um eine große Auszahlung von digitalen Währungen geht, auch immer wieder, dass sich Behörden oder Zahlungsdienstabwickler in die Prozesse eingemischt hätten.
Viele Börsen wie Coinbase, Bitstamp oder Kraken verlangen für den Wechsel von Kryptogeld in Fiat-Währungen eine genaue Überprüfung der Nutzer. Selbst wenn ein Account überprüft wurde, heißt das nicht, dass die Auszahlung einer großen Summe Bitcoin problemlos vonstattengeht. Die Börse kann den Prozess auch nach dem Verkauf noch abbrechen. Aber nicht nur Bitcoin-Börsen können Probleme bereiten. Auch Banken können bei einer hohen Überweisung Schwierigkeiten verursachen. So soll es vorgekommen sein, dass bestimmte Banken Konten wegen verdächtiger Überweisungen gesperrt haben.
In vielen Staaten werden Aus- und Einzahlungen von 5.000 bis 10.000 Euro aufgezeichnet, um Geldwäsche und Steuerhinterziehung zu verhindern. Wenn man sich also eine Summe in dieser Höhe auszahlen lassen will, muss man sich blind darauf verlassen, dass Börsen, Banken und Behörden nicht in den Prozess eingreifen.
Alternativen: Bitcoin-Automaten und Localbitcoin?
Eine Alternative könnten sogenannte Bitcoin-Automaten (auch BTM) sein. Bei einigen dieser Automaten ist nämlich die Auszahlung in Bargeld möglich. Dennoch gibt es auch hier Beschränkungen. Die meisten der Automaten haben ein Limit von 200 bis 500 Euro. Für eine Auszahlung in Höhe von 10.000 Euro müsste man also 20 Tage hintereinander einen BTM aufsuchen. Oben drauf käme außerdem eine Gebühr von 7 bis 10%.
Eine andere mögliche Alternative ist die Auszahlung durch Localbitcoin. Dies ist tatsächlich in einigen Ländern problemlos möglich. In anderen Ländern wie den Vereinigten Staaten ist die Auszahlung großer Summen nicht erlaubt. Käufer und Verkäufer können dann wegen illegaler Transfergeschäfte rechtlich belangt werden.
Außerdem muss man dem Käufer bei einem Geschäft über Localbitcoin vertrauen können. Dieser muss im besten Fall viele Geschäfte abgewickelt und zahlreiche positive Bewertungen erhalten haben. In der Vergangenheit wurden gutgläubige Kunden bereits zu Opfern von zwielichtigen Verkäufern und Überfällen.
Auszahlungen unnötig?
Auch wenn es stimmt, dass einige Krypto-Liebhaber mit den oben genannten Methoden in der Lage waren, digitale Währungen in „echtes“ Geld einzutauschen, kann es bei jeder Methode zu Komplikationen kommen. Deshalb halten einige Befürworter von Kryptowährungen es für besser, diese einfach zu behalten. Ihrer Meinung nach werden Bitcoin, Ether oder andere die dominanten Währungen der Zukunft.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.
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