Obwohl Bitcoins Kritiker die Währung von allen Seiten verbal attackieren, kann nicht geleugnet werden, dass die digitale Währung im vergangenen Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Dies bestätigt auch eine neue Studie aus Brasilien, denn dort gibt es nun doppelt so viele Bitcoin-Investoren wie Aktienanleger.
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Die Zahl der Bitcoin-Investoren hat die Zahl derer, die bei der brasilianischen Börse Bolsa de Valores, Mercadorias e Futuros de São Paulo (kurz BM&FBovespa S.A.) registriert sind, übertroffen. Die drei größten Börsen Brasiliens, bei denen rund 95% aller Kryptowährungstransaktionen des Landes durchgeführt werden, konnten bereits im Dezember 2017 1,4 Millionen registrierte Kunden verzeichnen. Wie die Globo berichtete, waren bei der BM&FBovespa S.A. zum Ende des letzten Jahres dagegen nur 619.000 Personen gemeldet. Nicht mitgerechnet sind dabei die Personen, die offline mit Kryptowährungen handeln oder die bei einer ausländischen Börse Kryptowährungen erwerben oder veräußern.
Grund für die große Zahl der Bitcoin-Anleger sei die enorme Preissteigerung im vergangenen Jahr, erklärten die Inhaber der Kryptowährungsbörsen. „Die Komponente, die dies erklärt, ist der Preis von Bitcoin“, erläuterte Rodrigo Batista (Geschäftsführer von Mercado Bitcoin). Die Kundenzahl der Börse stieg auf 750.000, welches eine Steigerung von 275% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. André Horta, von der Börse Bitcoin to You, welche rund 300.000 registrierte Nutzer hat, fügte hinzu, dass der Wertverfall von anderen Anlagen zum Ansturm auf Bitcoin beitrug.
Bitcoin-Börsen kommen kaum hinterher
Die Flut neuer Bitcoin-Anleger lies nicht nur die Neuregistrierungen in Brasilien steigen, auch weltweit nahm das Interesse am Handel mit der Kryptowährung deutlich zu. Dies führte dazu, dass die Börsen der großen Nachfrage nicht nachkommen konnten. So gibt es bei Mercado Bitcoin pro Tag rund 5.000 Neuregistrierungen. Noch vor einem Jahr lag diese Zahl bei nur 500 Anmeldungen. Die Angestellten der Börse benötigten deshalb mehr Zeit, um alle Accounts freizuschalten. Dies führte zu vielen Beschwerden gegen die Börse.
Um der Zahl der Investoren gerecht zu werden, mussten einige Börsen zunächst ihr IT-System überarbeiten und mehr Personal einstellen. Bitcoin to You beschäftigt nun zum Beispiel viermal so viele Angestellte wie im letzten Jahr.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.