Die Regierung Südkoreas will dem anonymen Kryptowährungshandel ein Ende bereiten. Bitcoin-Börsen sollen eine Identitätsprüfung all ihrer Kunden durchführen. Das neue System soll durch eine Gesetzesänderung, die voraussichtlich am 20. Januar in Kraft treten wird, eingeführt werden.
Identitätsprüfung im neuen System
In der letzten Woche hieß es von Seiten der südkoreanischen Regierung, dass „ein System für den Handel von virtuellen Währungen implementiert werden soll“, in dem Identitäten der Käufer überprüft werden sollen, um „die Spekulation mit virtuellen Währungen zu unterbinden“. Auf Yonhap hieß es gestern:
„Die Regierung Südkoreas hat ein System entwickelt, welches den Nutzen anonymer Accounts für Kryptowährungstransaktionen wahrscheinlich ab dem 20. Januar verbieten wird.“
Bis jetzt ist es Koreanern möglich, mithilfe digitaler Accounts Kryptowährungen anonym zu handeln. Der Regierung sind diese Accounts ein Dorn im Auge, da sie „genutzt werden, um mit virtuellen Währungen zu handeln und so Spekulation verbreiten und Transparenz von finanziellen Transaktionen beschränken“. Die Erstellung neuer Accounts wurde bereits verboten. Nun sollen auch die bestehenden anonymen Accounts geschlossen werden.
Weitere Pläne zur Regulierung
Die Regierung betonte ebenfalls, die „Auflagen für Banken zur Bekämpfung von Geldwäsche bei Börsen virtueller Währungen zu stärken“. Finanzinstitutionen werden deshalb zukünftig dazu verpflichtet sein, verdächtige Transaktionen, die im Zusammenhang mit Bitcoin-Börsen stehen, zu melden. Banken sollen außerdem „Finanzdienstleistungen für schädigende Börsen, die nicht den auferlegten Maßnahmen der Regierung folgen, einstellen“, heißt es von Seiten des südkoreanischen Kabinetts.
Des Weiteren „wurde ein Plan erstellt, durch den die Staatsanwaltschaft und Polizei bei Straftaten im Zusammenhang mit virtuellen Währungen hart durchgreifen können“. Sie werden in der Lage sein, illegale Handlungen wie die Manipulation des Marktes zu untersuchen und die Verantwortlichen festzunehmen.
In der letzten Woche traf sich der koreanische Wirtschaftsbeirat. Den Vorsitz führten dabei der Präsident Moon Jae-in und der Finanzminister Kim Dong-yeon. Sie verkündeten „die politische Richtung der Wirtschaft“ für 2018.
Darin hieß es, dass die Polizei bei rechtswidrigen Aktivitäten mit Kryptowährungen härter durchgreifen soll. Ermittlungen bei Verletzungen des Gesetzes des ausländischen Devisenhandels sollen von der Zollbehörde, der Staatsanwaltschaft und der Polizei durchgeführt werden. „Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie und der Kommunikationsausschuss werden Kryptowährungsbörsen regelmäßig überprüfen“, hieß es außerdem nach dem Treffen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.