Chicago spielt eine wichtige Rolle für den weltweiten Finanzmarkt. Es ist deshalb nicht überraschend, dass viele der Studenten aus dieser Stadt sich neuerdings für Bitcoin, der möglichen Zukunft des Finanzwesens, interessieren.
Bitcoin und Bildung
Während viele Studenten des Finanzwesens, der Wirtschaftswissenschaften und der Informatik aus Chicago im Bundestaat Illinois mehr über Bitcoin und die Technologie lernen wollen, fühlen sich die Professoren dieser Aufgabe durchaus gewachsen.
Während Bitcoin in der jüngsten Vergangenheit nur zum Ende des Semesters als Randthema besprochen wurde, werden Kryptowährungen nun fester Bestandteil des Studiums des Finanzwesens. „Meine Studenten beginnen mit dem Kurs und denken schon darüber nach“, erklärte Assistenzprofessor Lamont Black gegenüber der Chicago Tribune.
Das Illinois Institute of Technology, welches sich in Chicago befindet, wird ihren ersten Blockchain-Kurs ab diesem Sommer anbieten. Des Weiteren wird Gib Bassett, Professor der University of Illinois, schon ab diesem Monat aufgrund der großen Nachfrage der Studenten Bitcoin als Thema in einem Masterkurs besprechen. „Sie wollen von Bitcoin hören. Ihre Eltern haben ihnen erzählt, dass es sich um eine Tulpenblase handelt“, sagte er und bezog sich damit auf den Tulpenmarkt in den Niederlanden im 17. Jahrhundert, auf dem Zwiebeln der Pflanze zum Spekulationsobjekt wurden. Zunächst stieg der Preis für Tulpenzwiebeln auf ein sehr hohes Niveau, wenig später jedoch brach der Markt zusammen. „Es ist verrückt, es ist absurd und ihre Freunde, die vor drei Jahren investiert haben, sind nun Millionäre. Eine eindeutige Komponente ist der Generationsunterschied.“
Nicht zurückbleiben
„Es geht nicht so sehr darum, einen Vorsprung zu haben, sondern vielmehr darum, nicht zurückzubleiben“, sagte Sarit Markovich Professorin der Kellogg School of Management. Sie begann bereits vor fünf Jahren mit einem Kurs über Bitcoin. Damals sei es schwer gewesen, Leute für diesen Kurs zu interessieren. „Studenten interessierten sich für das typische traditionelle Bankenwesen“, sagte sie. Damals wollten die Studenten alles über Fusionen und Übernahmen wissen. Dies änderte sich im vergangenen Jahr, als immer mehr Studenten über Kryptowährungen lernen wollten.
Auch Andrew Miller, Assistenzprofessor für Elektro- und Computertechnik der University of Illinois, arbeitet an der Vorbereitung eines neuen Kurses. In diesem soll es vor allem um Smart Contracts gehen. Die Plätze in der Vorlesungsreihe waren beliebt, denn schon nach kurzer Zeit waren alle Plätze vergeben. Studenten sehen in neuen Lehrangeboten eine Möglichkeit, in die Welt der Finanztechnologie einzusteigen. „Noch viel mehr scheint möglich“, fügte Miller hinzu.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.