Wie ein Gericht in Chile jetzt entschied, müssen die Banken des Landes die Konten von Krypto-Börsen wieder öffnen.
Im März hatten die Bank Itau und die staatliche Banco del Estado de Chile die Börse Buda.com darüber informiert, dass sie die Konten der Börse schließen werden. Acht andere Banken des Landes entschieden sich, ohne eine Begründung aufzuführen, für ähnliche Maßnahmen.
Buda sah sich in ihren Rechten verletzt und zog deshalb gegen alle 10 Banken vor Gericht. Guillermo Torrealba, der Geschäftsführer des Unternehmens, sprach von „einem Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung“.
Nachdem Klage eingereicht wurde, behaupteten die Banken plötzlich, Konten aufgrund der „fehlenden Regulierung“ geschlossen zu haben. Dies sei Torrealba zufolge „eine sehr schlechte Entschuldigung“. Die Banken seien nicht dafür verantwortlich, darüber zu entscheiden, welche Firmen wie reguliert werden.
Später führten die Finanzinstitutionen auch einen anderen Grund, nämlich die Risiken der Geldwäsche, auf.
Am Mittwoch konnte Buda dann einen ersten (vorübergehenden) Erfolg verzeichnen. Das zuständige Gericht entschied, dass die Bank Itau und die Banco del Estado die Konten von Buda bis zu einer endgültigen Entscheidung wieder öffnen müssen.
Die Entscheidung ist ein „gutes Zeichen dafür, wie die Hauptverhandlung ablaufen wird“, erklärte Torrealba. Er betonte außerdem die Bedeutung für den Krypto-Sektor im Allgemeinen:
„Im Wesentlichen wird sich die Branche weiterhin entwickeln und dies ist auch sehr wichtig für das Land, nicht nur für die Kryptowährungsbranche, da Banken zu viel Kontrolle über alles haben. Die Tatsache, dass sie eine Industrie töten können – eine ganze Industrie, eine ganze Technologie – nur weil sie sie nicht mögen, ist für ein Land sehr riskant.“
Auch in anderen südamerikanischen Staaten wie in Brasilien müssen sich Banken vor Gericht wegen der Schließung von Konten verantworten.
Vorfälle dieser Art häufen sich jedoch nicht nur in Südamerika. Erst vor kurzem entschied die Reserve Bank of India, dass Institutionen, die ihr unterstehen, nicht mit Firmen aus der Krypto-Branche arbeiten dürfen. Daraufhin entschied sich die Börse CoinRecoil eine Petition bei einem Gericht in Delhi einzureichen, um diese Entscheidung rückgängig zu machen. Ein erstes Urteil wird bereits im Mai erwartet.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.