Vertreter der Krypto-Industrie fordern rechtliche Klarheit in Bezug auf die Verpflichtungen der Börsen unter kanadischen Recht. Aufgrund eines fehlenden Rechtsrahmens haben einige Börsen sich eigenständig bei der Finanzaufsichtsbehörde registriert.
Kanadische Börsen wollen Klarheit
Medienberichten aus Kanada zufolge soll eine Anzahl von Börsen auf neue Richtlinien drängen. Diese sollen die Dienstleistungen der Krypto-Börsen umfassen.
Joseph Weinberg von der Firma Shyft, welche Identifikationsprozesse mithilfe der Blockchain anbietet, erklärte, dass Börsen über ihre rechtlichen Verpflichtungen im Dunkeln gelassen werden. „Bis die Behörden nicht vortreten und sagen, ‘Das ist, was ihr machen müsst’ als Börse, muss man weiter raten und auf das Beste hoffen, was ein großes Problem ist“, führte Weinberg aus.
Cole Diamond, Geschäftsführer der Börse Coinsquare aus Toronto, sagte: „Wir wollen reguliert werden, weil wir letztendlich in der Lage sein wollen, Gewissheit für unsere Kunden zu bieten, dass wir nicht nur eine kurzlebige Plattform sind und sie uns vertrauen können.“
Börsen handeln auf Eigeninitiative
Aufgrund der regulatorischen Unsicherheit haben sich verschiedenen Börsen selbst bei dem Financial Transactions and Reports Analysis Centre of Canada (Fintrac), der kanadischen Börsenaufsichtsbehörde, gemeldet.
Als die Börsen auf die Behörde zugingen, hieß es vonseiten des Fintrac, dass diese dort nicht gemeldet seien müssen. „Wir haben uns trotzdem dazu entschieden, da wir ihnen erklärten, dass uns keine andere Meldestelle zur Verfügung steht. Wir wollen reguliert werden“, sagte Diamond.
Des Weiteren hofft Diamond langfristig auf einen Wettbewerbsvorteil durch die Registrierung bei dem Fintrac.
Einstein Exchange Geschäftsführer verfolgt langfristige Strategie
Auch die Börse Einstein Exchange aus Vancouver hat sich bei dem Fintrac registriert. Michael Gokturk, Geschäftsführer der Börse, erklärte die Beweggründe. In der Anfangsphase des Einstein Exchange fand ein Versuch statt, der Börse 8,3 Milliarden US-Dollar zu entwenden. „Unser System spielte verrückt“, sagte Gokturk.
Er fügte hinzu: „Es ist so einfach, in diesen Markt zu kommen und es ist sehr einfach, um seinen Vorteil aus der fehlenden Regulierung zu ziehen. Die besten Börsen werden Gesetze und Transparenz willkommen heißen und das ist es, was wir versuchen, zu tun. Wir heißen diese mit offenen Armen willkommen.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.