Professor Robert Shiller, welcher 2013 für den berührten Case-Shiller-Index den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt, hat am Montag einen neuen Artikel veröffentlicht. In dem Text geht es darum, wie sich Bitcoin und ähnliche Versuche Geld neu zu erfinden, im historischen Kontext abgespielt haben.
Historischer Präzedenzfall
Shiller versucht in seinem Text, die Frage zu beantworten, wie Krypto-Nutzer ihre Begeisterung für die Währung beibehalten können, wenn sie gleichzeitig stets über Bitcoin gewarnt werden. Anstatt Bitcoin mit anderen technologischen Lösungsansätzen zu vergleichen, wie es bereits einige Male zuvor getan wurde, schreibt er darüber, wie sich mithilfe der Elektrizität experimentelle Formen im Laufe der Zeit als Alternativen zu Geld entwickelt haben.
Shiller vergleicht Bitcoin auch mit anderen politischen Bewegungen, die ein ähnliches Ziel hatten, nämlich die Regierungsform und die Wirtschaft eines Landes zu revolutionieren. Während neue Ideen von Kommunisten und Technokraten gescheitert seien, ist der Euro ein Beispiel dafür, wie Staaten, die ehemals Krieg gegeneinander geführt haben, vereint werden können.
Revolution ist nicht genug
Nachdem Shiller auf Beispiele aus der Vergangenheit eingeht, erklärt er: „Jede dieser finanziellen Innovationen ist immer an eine einzigartige technologische Geschichte gekoppelt. Aber grundsätzlich sind alle mit einer tiefen Sehnsucht für eine Art Revolution der Gesellschaft verbunden. Die Kryptowährungen sind eine Erklärung des Glaubens in eine neue Community von unternehmerischen Kosmopoliten, die sich selbst über die nationalen Regierungen stellen, welche als Urheber einer langen Reihe von Ungleichheit und Krieg angesehen werden.“
„Und ähnlich wie in der Vergangenheit ist die Öffentlichkeit von Kryptowährungen fasziniert, da es sich um eine Art Mysterium handelt, ähnlich wie das Mysterium wie der Preis von Geld selbst, entstehend aus der Verbindung des neuen Geldes mit fortgeschrittenen Wissenschaften. Praktisch kann keiner außerhalb der Computerwissenschaft erklären, wie in es funktioniert. Dieses Mysterium schafft eine Aura der Exklusivität, gibt dem neuen Geld Glamour und den Anhänger einen revolutionären Eifer“, erläuterte er.
Ob es stimmt, dass nur Computer-Experten wissen, wie Kryptowährungen funktionieren, sei dahin gestellt. Es stimmt natürlich, dass nur eine „Geschichte“ für Bitcoin nicht mehr genug ist, deshalb arbeiten Unternehmer aus der Branche stets an neuen Anwendungsmöglichkeiten für die Kryptowährung.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.