Der Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftskomitees des iranischen Parlaments bestätigte, dass Iraner 2,5 Milliarden US-Dollar für den Kauf von Kryptowährungen ausgegeben hatten. Seine Aussagen kommen nur kurze Zeit, nachdem die Zentralbank es Banken untersagt hatte, Zahlungen mit digitalen Währungen abzuwickeln.
2,5 Milliarden US-Dollar für Kryptowährungen
Mohammad Reza Pourebrahimi, der Vorstandsvorsitzende des iranischen Wirtschaftskomitees sagte in der letzten Woche gegenüber Ibena.ir:
„Aus den vorliegenden Daten geht hervor, dass eine Anzahl von Leuten im Iran Verwender von Kryptowährungen sind und über 2,5 Milliarden Dollar aus dem Land für den Kauf von digitalen Währungen geschickt wurden.“
In einem anderem Interview mit der Isna Ende März sagte er noch, dass Iraner rund 30 Milliarden US-Dollar für Kryptowährungen ausgegeben hätten. „Iraner haben keinen Zugang zu dem internationalen Bankensystem und die Überweisungen können nur über unkonventionelle Wege wie mithilfe von Devisenhändlern oder internationalen Reisenden durchgeführt werden“, erklärte die Nachrichtenseite Radiofarda.
Erst vor kurzem hatte die iranische Zentralbank sich dazu entschieden, Banken und Finanzinstitutionen den Umgang mit Kryptowährungen zu verbieten. Als Gründe führte sie Bedenken wegen Geldwäsche und der Finanzierung von Terrorismus auf.
Irans nationale Kryptowährung
Irans Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie, Mohammad Javad Azari-Jahromi sagte noch vor wenigen Tagen, dass eine eigene Kryptowährung für den Iran entwickelt worden sei. Diese sei nun fertig, um getestet zu werden.
In einem Interview mit Ibena.ir in der vergangenen Woche sagte Pourebrahimi jedoch, dass „keine virtuelle Währung zu dieser Zeit in dem Land entwickelt“ werde.
Dennoch erklärte er, dass eine nationale Kryptowährung auch Vorteile für den Iran haben könnte. „Wirtschaftliche Abkommen“ könnten ermöglicht werden und „Sanktionen umgangen“ werden, führte er aus. Außerdem werde die Zukunft der Weltwirtschaft mithilfe von digitalen Währungen stattfinden. Eine nationale Kryptowährung „könnten den Weg für multilaterale Abkommen für den Austausch von Währungen zwischen dem Iran und Staaten ebenen, die für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Iran bereit wären, dies jedoch momentan wegen der Sanktionen nicht könnten“.
Außerdem könnten so Kontrollen durch die amerikanische Finanzaufsicht umgangen werden, erklärten beide Minister den Hintergrund für die Entwicklung einer eigenen digitalen Währung.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.