Einige der größten Banken in Brasilien stehen unter Verdacht, monopolistische Tendenzen gegen Krypto-Börsen, die den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen anbieten, vorzweisen. Die zuständige Aufsichtsbehörde beschuldigt die Institutionen, die Konten der Börsen ohne Grund zu schließen.
Banken weisen monopolistisches Verhalten vor
Am 18. September bestätigte die brasilianische Marktaufsichtsbehörde, Maßnahmen gegen sechs der größten Banken des Landes eingeleitet zu haben. Der Grund dafür sei das verdächtige Verhalten bei der Schließung von Konten von Krypto-Börsen.
Wie Reuters berichtete, wird die Behörde „monopolistische Praktiken, die das Handeln von Börsen einschränken“, untersuchen. Die Behörde bestätigte, dass „die wichtigsten Banken Zugangsbeschränkungen erließen oder sogar den Zugang zum Finanzsystem für Krypto-Börsen verboten“.
Bei den Banken, gegen die ermittelt wird, handelt es sich um Santander Brasil SA, Banco Bradesco SA, Banco do Brasil SA, Itau Unibanco Holding SA, Banco Inter und Sicredi.
Konten willkürlich geschlossen
Der brasilianische Verband für Kryptowährungen und die Blockchain reichte eine offizielle Beschwerde bei der Behörde ein. Darin schrieb der Verband, dass „Banken ihre Macht als Finanzakteure missbrauchen, indem sie Konten von mit Bitcoin handelnden Börsen schlossen“.
Die Banken behaupteten im Gegenzug, dass sie die Konten schließen mussten. Der Grund dafür sei, dass Kundeninformationen, die rechtlich zur Verhinderung von Geldwäsche erforderlich sind, fehlen würden.
Eine weitere Quelle bestätigte, dass „viele Banken, die Konten von Krypto-Börsen ohne Begründung schließen“ würden.
Rechtliche Lage von Bitcoin unklar
Zunächst untersagte die brasilianische Börsenaufsichtsbehörde den Kauf von digitalen Coins, da „Kryptowährungen nicht als Finanzanlagen eingestuft werden können“. Nur wenig später machte die Behörde eine Kehrtwende. Der indirekte Besitz von Kryptowährungen sei durch den Kauf von Krypto-Investmentfonds erlaubt.
Obwohl die rechtliche Lage von Bitcoin in Brasilien nicht endgültig geklärt ist, ist das Land von besonderer Bedeutung für den Handel der Währung in Lateinamerika. Rund 1,4 Millionen Menschen investierten in die Coin. Außerdem wurden im vergangenem Jahr mehr als 2,4 Milliarden US-Dollar in Bitcoin gehandelt.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.