Die Danske Bank, die größte Bank Dänemarks, wusste, dass einige Kunden der estnischen Tochtergesellschaft von der russischen Zentralbank als verdächtig eingestuft wurden und brauchte trotzdem zwei Jahre dafür, diese Konten zu schließen. Momentan werden in drei Ländern rechtliche Schritte wegen Geldwäsche in Höhe von über 150 Milliarden US-Dollar gegen die Bank eingeleitet.
Danske Bank unternahm nichts gegen verdächtige Kunden
Momentan wird gegen die Danske Bank in den Vereinigten Staaten, Dänemark und Estland ermittelt. Wie das Wall Street Journal am Dienstag berichtete, sollen die Führungskräfte „früher, als vorher angegeben, über die Probleme der kleinen estnischen Tochtergesellschaft gewusst“ haben. Ebenfalls sollen sie davon gewusst haben, dass sich einige ihrer Kunden auf der schwarzen Liste der russischen Zentralbank befanden. Die Nachrichtenplattform berief sich dabei auf Unterlagen, die sie erhalten hatte. Weiter hieß es:
„Die Mitarbeiter der Danske Bank wussten fast zwei Jahre davon, bevor sie anfingen fragwürdige Konten zu schließen, die bei der kleinen aber hochprofitablen Tochtergesellschaft in potenziell illegale Geldflüsse verwickelt waren.“
E-Mail als Beweis
Die estnische Tochtergesellschaft brachte der Bank große Gewinne ein. Im lukrativsten Jahr verdiente sie 63 Millionen Euro durch die estnische Bank. Bei dem Fall handelt es sich ebenfalls um einen der größten Geldwäscheskandale Europas. Zwischen 2007 und 2015 sollen über 150 Millionen US-Dollar mithilfe der estnischen Konten gewaschen worden sein. Dabei handelte es sich um Kunden aus anderen Ländern, unter denen sich auch Russen befanden. Die Bank selbst hat noch nicht bestätigt, wie viel Geld tatsächlich durch die betroffenen Konten geflossen ist. Es wird erwartet, dass sie Danske Bank heute die Ergebnisse einer internen Ermittlung vorstellt.
Das Wall Street Journal berichtete ebenfalls davon, dass eine E-Mail aus dem Jahr 2013 das Wissen der Bankführung bestätigte. In dieser hieß es, dass die Führungskräfte über die Kunden auf der schwarzen Liste Bescheid wussten. Der dänische Verantwortliche zur Vermeidung von Geldwäsche fragte seine estnischen Kollegen über die Kunden, die von der russischen Zentralbank auf eine schwarze Liste gesetzt wurden.
Die russische Zentralbank führt eine Datenbank mit Individuen und Unternehmen, die unter Verdacht stehen, finanzielle Straftaten begangen zu haben. Die Liste mit derzeit 500.000 Namen gibt die Bank an andere Finanzinstitutionen weiter.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.