Nur eine Woche nachdem die indische Börse Unocoin verkündete eigene Bitcoin-Automaten aufzustellen, hat die Polizei einen der Automaten beschlagnahmt und die zwei Gründer des Unternehmens festgenommen. Der Grund für die Beschlagnahmung war der Polizei zufolge, dass die nötige Genehmigung fehlte.
Mehrere Gegenstände von Unocoin beschlagnahmt
Wie die Times of India am Mittwoch berichtete, hat die Polizei einen der Bitcoin-Automaten, der offiziell den Namen Kiosk trägt, der Börse Unocoin geschlossen. Der Kiosk befand sich in dem Einkaufszentrum Kempfort in Bengaluru. Zunächst trug der Automat den englischen Namen für Bankautomat ATM, dann wurde der Name in Kiosk geändert. Erst am 15. Oktober wurde der Bitcoin-Automat dort platziert. Der Polizei zufolge wurde das Gerät „ohne Genehmigung aufgestellt“ und ist deshalb illegal. Außerdem hieß es auf der Nachrichtenseite:
„Die Beamten der Kriminalpolizei beschlagnahmten einen Automaten, zwei Laptops, ein Handy, drei Kreditkarten, fünf Bankkarten, einen Reisepass, ein Kryptowährungsgerät und 180.000 indische Rupie.“
Gründer des Unternehmens festgenommen
Der 37-jährige Mitgründer der Firma, Harish B.V., wurde aufgrund der Inbetriebnahme des Gerätes festgenommen. Harish befand sich sieben Tage in Polizeigewahrsam. „Polizisten erklärten, dass weitere Festnahmen wahrscheinlich sind.“
Am Donnerstag wurde dann Geschäftsführer Sathvik Viswanath festgenommen. „Viswanath, 32, welcher in Tumakuru lebt, wurde einem Richter seiner Provinz vorgeführt und befand sich danach sieben Tage in Polizeigewahrsam. Die Beamten beschlagnahmten seinen Laptop und sein Handy”, schrieb die Nachrichtenseite weiter.
News Minute zufolge, erklärte die Abteilung für Cyberkriminalität:
„Der Automat Kiosk, der von Unocoin in Bengalurus im Kaufhaus Kempfort aufgestellt wurde, erhielt keine Genehmigung von der staatlichen Behörde und ermöglicht den Handel mit Kryptowährungen außerhalb der Grenzen des Rechts.“
Negative Berichterstattung
Am 20. Oktober, bevor die Polizei das Gerät beschlagnahmte und die Gründer festnahm, tweetete Unocoin:
„Unser Gerät kam bei der Berichterstattung der Mainstream-Medien nicht gut an und wurde in einem negativen Licht dargestellt. Das Gerät befindet sich noch immer in der letzten Testphase und wird in der nächsten Woche aufgestellt und eingerichtet. Das Gerät wurde vorübergehend von dem richtigen Platz der Installation entfernt.“
Die Geschäftsführung des Kaufhauses zeigte sich nach der Veröffentlichung zahlreicher negativer Artikel besorgt.
Die Situation wird durch die verwirrende Rechtslage für Kryptowährungen erschwert. Der Finanzminister erklärte im Februar, dass Kryptowährungen kein rechtliches Zahlungsmittel innerhalb Indiens seien. Viswanath führte jedoch vor einigen Wochen aus, dass der Finanzminister nicht direkt gesagt hätte, dass Kryptowährungen illegal sein.
Image via Unsplash
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.