Die russische Finanzaufsichtsbehörde wird zukünftig die Aufgabe haben, die Krypto-Industrie zu überwachen. Dies erklärte ein Beamter der Behörde gegenüber den russischen Medien. Damit folgt Russland den Empfehlungen der Financial Action Task Force (FATF).
Rosfinmonitoring wird Lizenzen an Börsen und ICO-Plattformen austeilen
Rosfinmonitoring, wie die Behörde in Russland genannt wird, wird Krypto-Börsen, Crowdfunding-Plattformen und Anbieter von Wallet-Dienstleistungen, registrieren, Lizenzen ausstellen und überwachen. Dies berichteten in dieser Woche russische Medien. Pavel Livandy, der stellvertretenden Direktor der Behörde, erklärte, dass alle Mitgliedsstaaten der FATF dazu angehalten werden, zukünftig ein ähnliches System einzuführen. Die Gesetze der Staaten müssten so geändert werden, dass Unternehmen, die den Handel mit Kryptowährungen oder Initial Coin Offerings ermöglichen, registriert sein oder genehmigt werden müssen.
Die zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe es ist, Geldwäsche zu verhindern, hat erst vor wenigen Wochen ihre Richtlinien zum Umgang mit virtuellen Anlagen geändert. Die Finanzaufsichtsbehörde wird den Austausch von Kryptowährungen und herkömmlichen Währungen überprüfen. Außerdem wird die Erstellung von Coins zukünftig kontrolliert. Transaktionen in Höhe von 600.000 Rubel werden von der Behörde eingesehen, während Überweisungen in Höhe von bis zu 15.000 Rubel weiterhin anonym bleiben.
Industrie kritisiert Gesetzgebungsprozess
Die russische Krypto-Branche schwebt noch immer rechtlicher Ungewissheit. Zunächst wurde von der Duma, dem Unterhaus des russischen Parlaments, eine mögliche Gesetzgebung für Kryptowährungen gefordert. Nach zahlreichen Lesungen im Parlament wurde die Abstimmung über eine endgültige Verabschiedung immer wieder nach hinten verschoben. Aus der aktuellen Version des Gesetzes wurden wichtige Wörter aus der Krypto-Branche wie „Mining“ oder „Kryptowährung“ wieder entfernt.
Die russische Union für Industrielle und Unternehmer (kurz RSPP) schickte einen Vorschlag mit möglichen Details für Richtlinien an Premierminister Dmitry Medvedev, die Sprecher der Duma Vyacheslav Volodin und Andrei Belousov und Präsident Vladimir Putin. In diesem Dokument kritisierte der Präsident der RSPP die aktuelle Version des Gesetzes. Die Standards werden zu hoch gesetzt und die regulatorischen Voraussetzungen seien zu schwierig. Er fordert, dass die Mitglieder der Branche in den Entscheidungsprozess eingebunden werden.
Image via Unsplash
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.