Frankreichs Marktaufsichtsbehörde, die Autorité des Marchés Financiers (AMF), hat einen Bericht über Initial Coin Offerings veröffentlicht. In diesem bezeichnet die Behörde ICO als „nebensächliche“ Finanzierungsmethode. Seit 2004 hätten ICOs jedoch Finanzmittel in Höhe von 19,4 Milliarden Euro zusammengebracht.
Zentralisierung des Kapitals
Der Bericht der AMF weist darauf hin, dass die Zahlen für ICOs in den letzten beiden Jahren deutlich zugenommen haben. Noch im vergangenen Jahr brachten ICOs rund 5,6 Milliarden Euro ein. Dies stellte einen Anteil von 1,6 Prozent der weltweiten Eigenkapitalfinanzierung dar. In diesem Jahr dagegen seien bis jetzt 13,4 Milliarden Euro durch ICOs finanziert worden. Diese Summe stellt 69 % des gesamten Geldes, welches durch Token-Verkäufe seit 2014 eingenommen wurde, dar.
Außerdem geht aus dem Schreiben der Behörde hervor, dass die ICO-Branche zentraler ist als zunächst vermutet. Es wird geschätzt, dass 17 ICOs 40 Prozent des gesamten Geldes, welches bis jetzt eingenommen wurde, erwirtschaftet haben.
Französische ICOs leisten nur kleinen Beitrag
Die Finanzmarktaufsichtsbehörde schrieb außerdem, dass französische ICOs nur „zu einem geringen Anteil zu dieser neuen Finanzierungsart beitragen“. Nur 15 französische ICOs hätte es bis jetzt gegeben, die insgesamt eine Summe von 89 Millionen Euro zusammengebracht hätten. Damit stellen die Token-Verkäufe aus Frankreich nur 0,46 Prozent der gesamten Summe, die von der weltweiten ICO-Branche erhalten wurde, dar.
Obwohl sich ein Großteil der ICOs um „Blockchain oder Handelsanwendungen“ dreht, denkt die AMF, dass Projekte nun auch in anderen Branchen entstehen. Außerdem wird angemerkt, dass die „meisten bevorstehenden ICO-Projekte“ zunächst Geldmittel durch „traditionelle Finanzierungskanäle“ genutzt hätten. Die meisten der Token-Verkäufe fanden bis jetzt in den Vereinigten Staaten statt.
Marktaufsichtsbehörde fordert internationale Zusammenarbeit
Der Marktaufsichtsbehörde zufolge seien Maßnahmen gegen Geldwäsche dringend erforderlich. „Angemessene Verordnungen“ wären zur Leitung der Branche angebracht. „Aufgrund der grenzüberschreitenden Natur dieser Projekte sollte die Vielfalt der Regulierungsansätze auf internationaler Ebene zur Wachsamkeit führen“, erklärte die Behörde. Außerdem sei „in diesem Zusammenhang die internationale und europäische Zusammenarbeit essenziell“.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.