Innerhalb von nur einem Jahr ist die Anzahl der Bitcoin-Miner um 600.000 zurückgegangen. Im Vergleich zum vergangenem November gibt es nun deutlich weniger Miner. Dies berichtete einer der Gründer des zweitgrößten Mining-Pools, F2pool, Mao Shixing.
Noch am 10. November lag die Rechenkraft des Bitcoin-Netzwerks bei 47 Millionen Terahash pro Sekunde (TH/s). Am 24. November dagegen lag diese Zahl bei nur noch 41 Millionen TH/s. Damit ging die Rechenleistung in nur wenigen Wochen um beinah 13 Prozent zurück.
Sinkender Kurs und veraltete Geräte
Neue Mining-Gerätschaften werden teurer, während der Preis von Bitcoin weiter sinkt. Miner erhalten für die Bereitstellung ihrer Rechenleistungen einen prozentualen Anteil des Wertes der Coin. Je niedriger der Preis ist, desto weniger bekommen sie.
Außerdem nutzen viele Miner veraltete Gräte. Mit diesen erreichen sie gerade mal eine Leistung von 10 TH/s und können so nicht mit neuerer Geräten der Konkurrenz mithalten. Auch dadurch verdienen die Miner weniger. Aufgrund des schwindenden Gewinns haben sich viele Miner dazu entschlossen, ihre Arbeit niederzulegen. Bei F2pool haben immerhin 10 Prozent die Herstellung der Kryptowährung an den Nagel gehängt.
Steigende Stromkosten
Es gibt jedoch noch weitere Gründe, warum Miner mit ihrer Arbeit aufhören. In China, wo viele Miner ansässig sind, ist zum Beispiel der Strompreis deutlich gestiegen. Aufgrund einer anhaltenden Dürre konnten die Wasserkraftwerke des Landes weniger Strom herstellen. Deshalb stieg der Preis von 0,029 US-Dollar pro kWh auf 0,043 kWh. Deshalb sind die Kosten für die Miner, die Geräte am Laufen zu halten, deutlich gestiegen. Aber auch in Europa gibt es Beispiele dafür, wie sich die Kosten für Miner verändert haben. In Norwegen wurden die Stromsubventionen für Miner plötzlich gestrichen. Vertreter der Mining-Branche wurden nicht in diesen Entscheidungsprozess eingebunden und müssen jetzt Alternativen zur Finanzierung suchen.
Wenn zukünftig noch weniger Leute ihre Rechner zur Herstellung von Bitcoin bereitstellen, könnte dies aber gleichzeitig eine Chance für diejenigen sein, die bleiben. Der Schwierigkeitsgrad, also die Höhe der Rechenleistung, passt sich nämlich der Zahl der Miner an. Wenn viele Miner das Netzwerk verlassen, wird es für andere Mitglieder des Netzwerkes wieder einfacher Bitcoin herzustellen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.