Eine Abteilung der israelischen Zentralbank hat einen Bericht zur Veröffentlichung einer staatlichen Kryptowährung publiziert. Der E-Schekel könnte der Abteilung zufolge, die bereits seit vergangenem November an diesem Projekt arbeitet, einige Vorteile bieten. Dennoch rät sie gegenwärtig von der Veröffentlichung ab. Zunächst sollte die Zentalbank darauf warten, dass andere internationale Organisationen ähnliche Maßnahmen ergreifen.
E-Schekel bietet Vor- und Nachteile
Der 40 Seiten lange Bericht beschreibt viele Vorteile, die durch die Veröffentlichung des E-Schekels entstehen könnten. Zum einen könnte die Bevölkerung sich auf einen Zugang zu Finanzmitteln verlassen, auch wenn Bargeld bei den Filialen der Bank einmal knapp werden sollte. Des Weiteren würde so das Zahlungssystem des Landes verbessert und effizienter gestaltet werden. Auch könne der E-Schekel, „falls Interesse besteht“, als Instrument der Währungspolitik eingesetzt werden. Außerdem heißt es in dem Bericht, dass der E-Schekel bei der Bekämpfung der Schattenwirtschaft helfen könnte.
Dennoch werden auch einige negative Aspekte einer möglichen staatlichen Kryptowährung aufgelistet. Zum einen könnte eine solche Währung dazu führen, dass die Bevölkerung denkt, dass es sich dabei um eine Überwachungsmaßnahme handelt. Für Leute, die nicht technologisch bewandert sind, könnte es schwierig sein, die Coin zu nutzen. Falls sich die Bank dazu entscheiden sollten, den E-Schekel zu veröffentlichen, sollte sie technische Maßnahmen ergreifen. Probleme des E-Schekels könnten den Ruf der Zentralbank schädigen.
Anderen Banken folgen
Im Gegensatz zu dem dynamischen privaten FinTech-Sektor gehen öffentliche Institutionen in Israel sehr zögerlich mit neuen Technologien um. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Zentralbank zunächst auf ähnliche Maßnahmen in anderen Ländern wartet.
„Bislang hat keine Zentralbank in einer fortgeschrittenen Wirtschaft eine digitale Währung für eine breite Verwendung in den Umlauf gebracht“, folgern die Verfasser des Berichts. Dennoch hätten viele Institutionen eine solche Möglichkeit bereits in Betracht gezogen. Deshalb wird die Institution wahrscheinlich warten bis eine große Bank, wie die Zentralbank der Vereinigten Staaten oder die Europäische Zentralbank, sich zu diesem Thema äußert.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.