SlowMist kommt den Hackern, die hinter dem Angriff auf die Blockchain von Ethereum Classic stecken, immer näher. Das chinesische Sicherheitsunternehmen hat sich ausführlich mit dem Fall beschäftigt und hat die Ergebnisse der Untersuchung nun online gestellt.
Aber erst Mal einen Schritt zurück. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass ein sogenannter 51%-Angriff auf die Ethereum-Blockchain stattgefunden hat. Bei einem solchen Angriff kontrollieren die Hacker mehr als die Hälfte des Netzwerkes und können es nach ihren Wünschen verändern.
Angriff kommt durch drei Wallets
SlowMist hat die gesamte Analyse auf Medium veröffentlicht. Der Angriff fand durch drei Wallets und vier Transaktions-Hashs statt. Der 51%-Angriff dauerte ungefähr zwei Tage. Dabei fand eine Neuorganisation der Blockchain statt. Deshalb kam es ebenfalls zu doppelten Ausgaben. Dies bestätigten sowohl Coinbase als auch SlowMist. Konkret heißt das, dass dieselben Ethereum Classic zweimal ausgegeben wurden. Das wäre etwa so, als wenn Sie den Fünfzigeuroschein in ihrem Portmonee zweimal ausgeben könnten.
Laut SlowMist wurden insgesamt sieben Transaktionen storniert. Trotzdem umfasst der Angriff 54.200 ETC mit einem Wert von fast 270.000 US-Dollar. Der Hackerangriff begann am Samstagabend und hörte am Dienstag auf.
Kooperation mit Börsen nötig
SlowMist versucht momentan mithilfe der Empfangsadressen die Personen ausfindig zu machen, die hinter dem Hackerangriff stecken. Das funktioniert jedoch nur, wenn Krypto-Börsen kooperieren und bereit dazu sind, die Informationen ihrer Kunden weiterzugeben. Unter anderem hat das Sicherheitsunternehmen Kontakt mit den Börsen Gate.io, Bitrue und Binance aufgenommen.
Auch Krypto-Börsen sind Opfer des Hackerangriffes geworden. Gate.io und Bitrue schrieben auf Twitter über ihre Verluste. Die Unternehmen verloren jeweils rund 40.000 und 13.000 ETC.
Das Entwicklerteam hinter Ethereum Classic hilft bei der Suche nach den Hackern. Bei einem Treffen mit SlowMist wurde über eine mögliche Vorgehensweise gesprochen.
Image via Unsplash
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.