Es sieht so aus, als wolle die Messenger-App Kik rechtliche Schritte gegen die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission (SEC)) einleiten. Grund dafür ist die Entscheidung der Behörde, die Token des Unternehmens als Wertpapiere einzustufen.
Vorfall mit großen Folgen
Ein Rechtsstreit zwischen den beiden Parteien könnte Folgen für die gesamte Krypto-Welt haben. Ist es für ein Unternehmen möglich eine Kryptowährung auszustellen, die nicht den strengen Regeln für Wertpapiere entspricht?
2017 richtete Kik ein Initial Coin Offering (kurz ICO) aus. Dadurch nahm das Unternehmen rund 100 Millionen Dollar ein. Käufer erhielten im Austausch die KIN Coin.
Livingston schrieb am Sonntag, dass die SEC gegen Kik wegen der Verletzung der Gesetze für Wertpapiere vorgeht. Die SEC ist der Ansicht, dass die zugehörige Kryptowährung als Sicherheits-Token anstelle eines Nutz-Tokens eingestuft werden sollte. Obwohl Livingston nicht direkt von einem Gerichtsverfahren schrieb, wurde die Möglichkeit doch impliziert.
Ein Meilenstein für ICOs
„Das ist das erste Mal, dass ein großes ICO angekündigt, gegen die SEC vorgehen zu wollen, das ist ein Meilenstein an sich“, erklärte Anwalt David Silver. Andere große ICOs ergaben sich in der Vergangenheit dem Urteil der Behörde und zahlten die geforderten Strafen.
Der Vorsitzende der SEC Jay Clayton sagte in der Vergangenheit, dass es sich bei beinah allen ICOs um Wertpapiere handeln würde. Falls ein Gericht zu einem ähnlichen Urteil gelangen würde, würden zukünftig sicher alle ICOs ohne Probleme in diese Kategorie fallen.
Genug ist genug
Dennoch wäre ein Urteil, egal mit welchem Ergebnis, vom Vorteil für die Branche. Dadurch würde es endlich etwas Klarheit geben. Investor Anthony Pompliano brachte es gut auf den Punkt:
„Man hat das Gefühl, dass Kik gegen dieses Verhalten ankämpft, um für die gesamte Branche zu sagen, dass ‘genug ist genug’.“
Livingston glaubt, dass Kin eine Währung ist und daher kein Wertpapier sein kann. Der Securities Exchange Act von 1934 schließt Währungen ausdrücklich von der Wertpapierregulierung aus. Wenn Kiks Argumentation den Richter überzeugen könnte, wären die Folgen weitreichend.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.