Experten zufolge bleibt die Massenadoption für Bitcoin aus, da die Kryptowährung ein Imageproblem hat. Die Coin muss den Schritt vom Spielzeug für Neureiche zu einer richtigen Währung vollziehen, die tatsächlich im Alltag verwendet wird. Aber was genau hindert Bitcoin daran?
Bitcoins Imageproblem
Bitcoin hat ein Imageproblem, das denken zumindest viele Experten. Die meisten weisen auf drei Hauptprobleme für das Image der Kryptowährung hin: Vertrauen, Betrug und der Schwierigkeitsgrad, um die Kryptowährung zu verwenden. Durch diese Hindernisse wird Bitcoin nicht als wirkliche Alternative zu echtem Geld wahrgenommen.
Clement Thibault, Analytiker bei Investing.com, denkt, dass vor allem das fehlende Vertrauen eine große Rolle spielt. Er sagte:
„Die meisten Menschen verstehen die digitale Währung nicht und sehen nur Bitcoins unberechenbare Preisbewegungen. Kombinieren Sie diesen Mangel an Verständnis mit wilden Aufwärts- und Abwärtsbewegungen und Sie haben einen negativen Kontext für die Adoption.“
Jeff Ramson ist der Gründer und Geschäftsführer der PCG Advisory Group. Für ihn steht ein anderes Problem im Mittelpunkt. Betrügereien rund um die Kryptowährung würden viele Leute abschrecken. Ein Beispiel dafür seien Hackerangriffe auf große Krypto-Börsen. Im letzten Jahr gab es mehrere Berichte über Hacker, die Coins von Börsen stahlen und das Geld der Krypto-Anleger verschwand. Krypto-kritische Medien nutzen diese Gelegenheit, um zynisch über den Krypto-Markt zu urteilen. Solche Berichte kommen öfter vor, als positive Berichte über Bitcoin und Co.
„Zurzeit ist Bitcoins größtes Problem, dass die Allgemeinheit sie mit ICO-Betrug assoziiert“, erklärte Ramson. Steve Russo von Krypti wies auf die steigende Zahl der Hackerangriffe hin. Er fügte hinzu, dass diese beinah täglich stattzufinden scheinen und dies die Angst in der Bevölkerung vergrößert.
Russo hält dieses Misstrauen jedoch für unbegründet. Wenn Sie die Anzahl der Hackerangriffe mit dem Handelsvolumen in Relation setzten, sehen Sie, dass diese einen winzigen Teil ausmachen. Außerdem sollte Sie bedenken, dass die Technologie noch in ihren Kinderschuhen steckt.
Das dritte Problem
Das dritte Problem für das Image von Bitcoin ist, dass es für Einsteiger schwierig ist, Bitcoin zu verstehen. „Sie müssen einen Node einrichten, Ihre privaten Keys aufbewahren und sind auch für alles, was schiefgehen kann, voll verantwortlich. Die meisten Menschen sind einfach nicht bereit für diese Art der Verantwortung, vor allem wenn man bedenkt, dass das Geld jetzt gut ist, auch wenn diese Situation nicht perfekt ist“ erläuterte Thibault. Jean Amiouny, Geschäftsführer von Shakepay, sieht ein weiteres Problem bei den Börsen. Diese seien noch stets zu kompliziert für die meisten Konsumenten.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.