Venezuela befindet sich in einer Krise. Diese scheint auch einen Einfluss auf den Handel von Bitcoin zu haben, denn Coindance zufolge ist das Handelsvolumen so hoch wie noch nie.
Venezuela kämpft bereits seit Jahren mit einer Hyperinflation. Dadurch, dass die Zentralbank immer mehr Geld druckt, wird es weniger wert und deshalb steigen die Preise enorm. Das venezolanische Volk wendet sich nun gegen den Präsidenten Nicolás Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó wurde zum Interimspräsident erklärt.
Die Europäische Union hat Nicolás Maduro ein Ultimatum für Neuwahlen gesetzt. Wenn Maduro keine Wahlen stattfinden lässt, wird die EU Guaidó als Präsidenten anerkennen. Bereits jetzt haben sich zahlreiche Mitgliedsstaaten dazu geäußert und erkennen den Interimspräsidenten an.
Bitcoin ist gefragt
In dieser Zeit der Unsicherheit und dem Verfall der nationalen Währung scheinen sich immer mehr Venezolaner Bitcoin zuzuwenden. In der Grafik können Sie sehen, wie viele Bitcoin in Venezuela gekauft und verkauft werden. Die Zahlen beziehen sich dabei auf den Wert in Bitcoin und nicht auf den venezolanischen Bolivar.
Wenn wir uns nun das Volumen durch den venezolanischen Bolivar angucken, sehen wir, dass der Betrag durch den Kauf und Verkauf von Bitcoin noch nie so hoch war wie jetzt. Dies könnte jedoch zu einem verzerrten Bild führen, da der Wert der Landeswährung seit einiger Zeit abnimmt. Der Vollständigkeit halber sehen Sie diese Grafik hierunter.
Neue Gesetzgebung
Auch die venezolanische Regierung erkennt, dass die Kryptowährung immer beliebter wird. Am 30. Januar veröffentlichte sie deshalb ein neues Gesetz, welches Kryptowährungen regulieren soll. Besonders Paragraf 42 des Dekrets ist interessant:
„Wer eine Tätigkeit im Zusammenhang mit der Errichtung, der Ausstellung, der Organisation, der Verwendung und dem Zerlegen des Petros oder einer Kryptowährung ohne Erlaubnis einer Verwaltungsbehörde und durch Verletzung der Formalitäten dieses Dekrets ausübt, wird mit einer Geldstrafe von 100 bis 300 Bolivar bestraft.“
In anderen Worten heißt dass, wenn Sie eine Kryptowährung ohne die Zustimmung der Regierung in Venezuela benutzen, Sie mit einer Strafe von bis zu 300 Bolivar rechnen können. Dieses Dekret wurde erst vor wenigen Tagen erlassen. Es bleibt noch abzuwarten, wie es sich auf den Bitcoin-Handel auswirken wird.
Nationale Kryptowährung
Venezuela hat eine besondere Beziehung zu Kryptowährungen. Die Regierung versucht den Handel für digitale Währungen wie Bitcoin zu regulieren. Gleichzeitig hat die Regierung jedoch auch eine eigene Kryptowährung (den Petro) erlassen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.