Normalerweise hat man über die Inflation einer Währung kein Mitspracherecht. Beim Euro oder Dollar sind dafür die jeweiligen Zentralbanken zuständig. Bei Kryptowährungen ist dies ein wenig anders, da man bei Bitcoin beispielsweise weiß, wie viele Coins es insgesamt geben wird.
Community hat entschieden: von fünf auf ein Prozent
Bei EOS ging man nun sogar noch einen Schritt weiter. Die Gemeinschaft hat beschlossen, die jährliche Inflationsrate am 1. Juni von fünf auf einen Prozent zu senken. Nicht nur die Inflationsrate ist transparent auch die Wahl, die zu diesem Ergebnis führte, kann eingesehen werden. Sehen Sie sich hier den Abstimmungsprozess der EOS Block Producer (PB) auf EOS Authority an.
Der Webseite zufolge wurden bis jetzt vier der fünf Prozent der Jahresausgabe der EOS-Token auf dem Konto von eosio.saving einbehalten. Das heißt, dass dieses Konto jeden Monat rund 3,6 Millionen EOS erhielt. Seit Einführung dieses Kontos haben sich dort 35 Millionen EOS mit einem Wert von rund 170 Millionen Dollar angesammelt.
Große Reserven – eine Gefahr für EOS?
Der ursprüngliche Plan war es, die Community darüber entscheiden zu lassen, was mit den Coins passiert. EOS-Nutzer sollten die Wahl zwischen Ausgabe zur Erweiterung des Netzwerkes oder Vernichtung der Coins haben. Nun wurde jedoch klar, dass mit den Coins nicht viel passiert ist. Deshalb hieß es in Vorschlag zur Abstimmung:
„Es sind schon 8 Monate vergangen und es gibt noch keine definierte Verwendung für die große Menge an EOS-Token, die weiterhin auf dem Konto von eosio.saving hinterlegt werden. Die Anzahl der angesammelten Token ist jetzt zu hoch. Wenn wir weiterhin zulassen, dass dieser Bestand wächst, könnte dies eine Gefahr für das EOS-Wirtschaftssystem darstellen.“
Coins für Abstimmung einsetzen
Um für einen Vorschlag abstimmen zu können, müssen EOS-Token eingesetzt werden. Bei dieser Entscheidung durften 778 Accounts abstimmen. Diese haben dafür 27,3 Millionen EOS eingesetzt. Alle schienen sich darüber einig zu sein, denn 100 Prozent stimmten für die Reduzierung der Inflationsrate.
EOS macht Schlagzeilen
Erst vor wenigen Tagen machte EOS weitere Schlagzeilen. Die Coin kann nämlich auch auf Coinbase gehandelt werden. Dabei handelt es sich um den ersten Schritt einer Zusammenarbeit zwischen Coinbase und EOS für ein Bildungsprogramm. Außerdem will das Mutterunternehmen von EOS Block.one eine eigene soziale Plattform mit dem Namen Voice auf den Markt bringen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.