Die Pläne des sozialen Netzwerkes Facebook, eine eigene Kryptowährung auf den Markt zu bringen, haben hohe Wellen geschlagen. Nicht nur die Krypto-Community wartet gespannt auf die neue Währung, auch Bänker und Politiker äußerten sich über die Coin mit dem Namen Libra.
Politiker aus Europa äußern sich zur Libra
Der französische Finanzminister, Bruno Le Maire, steht der Währung sehr kritisch gegenüber. Libra „kann nicht und darf nicht passieren“, sagte er. „Es ist keine Rede davon, dass die Kryptowährung eine souveräne Währung wird.“ Ebenfalls rief er die G7-Mitgliedstaaten und die Präsidenten von deren Zentralbanken dazu auf, den Fall der digitalen Währung zu überprüfen. Schon im nächsten Monat müsse man einen Beratungsbericht erarbeiten.
Markus Ferber, ein deutscher Abgeordneter im Europäischen Parlament, wählte ebenfalls mahnende Worte. Es könne nicht sein, dass Facebook sich zu einer „Schattenbank“ entwickeln würde. Es wäre nun an den Aufsichtsbehörden, das soziale Netzwerk in dieser Hinsicht zu überprüfen. Mark Carney, der Gouverneur der Bank of England, erklärte, dass die Währung bei einer großangelegten Verwendung „den höchsten Regulierungsstandards zu unterliegen“ habe.
Verschiedene Stimmen aus den Vereinigten Staaten
Der Vorsitzende der amerikanischen Federal Reserve, Jerome Powell, bestätigte, dass die Bank bereits einen Schritt weiter sei. Man habe mit Facebook über Libra gesprochen. „Facebook war bei Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt, um die Pläne für Libra zu besprechen. Sie haben auch mit uns gesprochen. Es gibt Vorteile, aber auch Risiken, die wir uns ansehen. Das ähnelt dem, was auch Gouverneur Carney von der Bank of England sagte.“
Sherrod Brown, ein Demokrat im amerikanischen Senat sagte über die Kryptowährung: „Facebook ist schon zu groß und mächtig, um die Daten von Nutzer zu missbrauchen ohne deren Daten zu schützen. Wir können nicht zulassen, dass Facebook eine neue riskante Währung ohne Aufsicht mit einem Schweizer Bankkonto auf den Markt bringt.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.