Das Cambridge Center for Alternative Finance (CCAF) hat lange an einer Webseite für Bitcoin, die Blockchain und Kryptowährungen gearbeitet. Micheal Rauchs, einer der Wissenschaftler der CCAF, kündigte auf Twitter die Veröffentlichung des Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index (CBECI) an. Dabei handelt es sich um einen Index zum Stromverbrauch der Kryptowährung.
Der Index für den Stromverbrauch von Bitcoin
Die Webseite sei die Antwort auf die wachsende Kritik zur Nachhaltigkeit des Minings von Bitcoin. Als Bitcoin-Mining wird der Prozess beschrieben, durch den neue Coins der Kryptowährung entstehen. Aufgrund der hohen Rechenleistung, die dafür benötigt wird, ist der Stromverbrauch zur Schaffung neuer Coins sehr hoch.
Auf der Webseite findet man viele interessante Vergleiche. Unter anderem wird in einer Grafik der jährliche Stromverbrauch verschiedener Staaten mit der Produktion von Bitcoin verglichen. Mit 61.76 Terawattstunden (TWh) pro Jahr liegt die Währung zwischen Tschechien mit 62.34 TWh und der Schweiz mit 58.46 TWh.
Stromverbrauch von Bitcoin ist hoch
Wäre Bitcoin ein Staat würde sie auf Platz 43 liegen und somit den Verbrauch vieler Staaten übertreffen. Der Cambridge-Webseite zufolge benötigen mehr als 150 Länder dieser Welt pro Jahr weniger Strom als die digitale Währung. Dennoch liegen auch über 40 Industrienationen wie zum Beispiel Deutschland oder die Niederlande mit ihrem Stromverbrauch vor der Kryptowährung. Ganz vorn beim Stromverbrauch stehen weiterhin China und die Vereinigten Staaten.
Der Anteil vom weltweiten Stromverbrauch von Bitcoin ist vergleichsweise gering. Ein sehr geringer Prozentsatz der gesamten Stromerzeugung und des gesamten Stromverbrauchs ist ausschließlich auf Bitcoin zurückzuführen. Nur 0,28 Prozent des gesamten Stroms wird durch Bitcoin verbraucht. Von der weltweiten Stromerzeugung werden nur 0,24 Prozent für Bitcoin eingesetzt. Mithilfe von erneuerbaren Energien könnte man das Bitcoin-Netzwerk mehrfach im Jahr mit Strom versorgen.
Die Webseite von Cambridge trägt ihren Teil dazu bei, dass der Stromverbrauch von Bitcoin differenziert eingestuft werden kann und möglicherweise an neuen Methoden zur Stromversorgung für die digitale Währung gearbeitet wird.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.