In der letzten Woche haben verschiedene Börsen angekündigt, ihre Dienstleistungen in bestimmten Ländern einzuschränken. Binance und Bittrex, zwei der größten Krypto-Börsen weltweit, werden zukünftig rund 30 Länder meiden.
Lange Liste
Die beiden Börsen werde ihre Dienstleistungen in den folgenden Staaten nicht mehr anbieten: Albanien, Bangladesch, Weißrussland, Birma, Kambodscha, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo, Nordkorea, Kroatien, Kuba, Bosnien und Herzegowina, Indien, Iran, Irak, Kosovo, Laos, Libanon, Liberia, Libyen, Mazedonien, Moldawien, Nepal, Katar, Serbien, Somalia, Sudan, Syrien, Venezuela, Jemen, Simbabwe und den Vereinigten Staaten.
In vielen Staaten dieser Liste wurden Kryptowährungen aus religiösen, politischen oder wirtschaftlichen Gründen verboten. Dies ist jedoch nicht überall der Fall. In manchen Fällen beschlossen die Börsen aus eigenen Beweggründen, diese Länder zu meiden.
Die Vereinigten Staaten
Ein Beispiel dafür sind die Vereinigten Staaten. Viele Krypto-Unternehmen haben sich dazu entschieden, ihre Dienstleistungen aufgrund der unklaren Rechtslage nicht mehr in den Vereinigten Staaten anzubieten. Die Securities and Exchanges Commission (SEC) gibt zum Beispiel keine eindeutige Antwort darauf, ob es sich bei bestimmten Kryptowährungen um Wertpapiere handelt. Eine Entscheidung in dieser Sache hätte weitreichende Folgen. Außerdem unterscheiden sich die Richtlinien in verschiedenen Bundesstaaten. Besonders streng sind sie zum Beispiel im Bundesstaat New York.
Die Börse Poloniex wurde dazu gezwungen, 9 Kryptowährung aus dem Sortiment zu nehmen, da die SEC keine endgültige Entscheidung zur Rechtslage bestimmter Coins gab. Wenig später entschied sich die Börse Bancor dazu, die Vereinigten Staaten zu verlassen. Im Gegensatz zu anderen Börsen war sie nicht dazu bereit, das Angebot ihrer Coins einzuschränken.
FATF für einheitliche Regeln
Weltweit gibt es Bemühungen, einheitliche Regelungen für Kryptowährungen zu finden. Die Financial Action Task Force (FATF) ist für die globale Bekämpfung der Wirtschafts- und Finanzkriminalität verantwortlich und setzt sich aus Mitgliedern der größten Wirtschaftsnationen zusammen.
So schlug die Behörde zum Beispiel vor, dass Börsen die Informationen ihrer Kunden speichern und bei Verdachtsfällen weiterleiten müssen. Dabei soll es sich um Informationen wie Namen, Kontonummern und Adressen handeln. Viele Börsen sehen diese Forderungen als zu weitreichend. Noch sind diese Maßnahmen nicht verpflichtend, jedoch könnten sie zu weiteren Abwanderungen von Krypto-Börsen führen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.