Alle erwarteten, dass Bakkt als erstes Unternehmen Bitcoin-Futures anbieten würde. LedgerX war jedoch schneller. Seit gestern, dem 31. Juli, ist dort der Handel mit physischen Bitcoin-Futures möglich. Paul Chou, Direktor von LedgerX, gab dies in einem exklusiven Interview mit Coindesk bekannt.
Normalerweise wird bei Futures oder Termingeschäften nicht mit echten Bitcoin gehandelt. Vielmehr wird darauf spekuliert, wie sich der Kurs bis zu einem bestimmten Zeitpunkt entwickeln wird. Bei Bakkt und LedgerX ist es jedoch noch etwas anders. Jede Bitcoin, über die ein Termingeschäft abgeschlossen wird, wird nämlich durch eine wirkliche Bitcoin gedeckt. Der Start von Bakkt wurde einige Male verschoben, da die benötigten Genehmigungen fehlten. LedgerX bietet den Handel mit Bitcoin-Termingeschäften seit gestern offiziell an.
Für institutionelle Anleger und „normale“ Investoren
Anders als bei Bakkt ist der Handel mit Bitcoin-Futures auch für normale Investoren möglich. Jeder, der die Vorgaben der Richtlinie für Kunden erfüllt, kann einstiegen. Es werden für den Handel mit Bitcoin-Futures bei LedgerX also keine Millionen Euros auf dem Konto benötigt.
Außerdem müssen Sie nicht mit Dollar darauf setzen, wie sich der Bitcoin-Kurs entwickeln wird. Es ist nämlich möglich solche Verträge mit Bitcoin als Zahlungsart abzuschließen. Das führt dazu, dass sie unmittelbar mit dem Handel beginnen können und nicht auf eine Banküberweisung warten müssen.
Paul Chou von LedgerX freut sich über diesen Schritt:
„Stellen Sie sich vor, Sie zahlen Bitcoin auf unserer Plattform ein. Dann müssen Sie das amerikanische Bankensystem überhaupt nicht benutzen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass es sich um physische Bitcoin-Futures handelt. Ich denke, dies ist einer der einzigartigsten Anwendungsfälle für Bitcoin. Sie verwenden Kryptowährung als einzige Sicherheit.“
Genehmigungen erhalten
Bevor LedgerX Bitcoin-Futures anbieten konnte, benötigte das Unternehmen eine Genehmigung der Commodities and Futures Trading Commission (CFTC). Bereits im Juni erhielt LedgerX eine DCM-Lizenz, sodass für das Projekt grünes Licht gegeben war.
Das bedeutet, dass LedgerX das erste Unternehmen ist, das physische Bitcoin-Futures anbietet. Aber auch Konkurrent Bakkt steht in den Startlöchern. Bakkt will noch in diesem Quartal Bitcoin-Futures anbieten.
Richtigstellung 2. August 9:08: Coindesk zufolge hat LedgerX noch nicht benötigte Lizenz der CFTC erhalten. Es ist also weiterhin alles offen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.