Schätzungen zufolge hat Nordkorea 2 Milliarden US-Dollar durch Hackerangriffe auf Krypto-Börsen, Banken und Miningpools gestohlen. Dies berichtete Reuters unter Berufung eines Berichts der Vereinten Nationen.
Nuklearprogramm finanzieren
Reuters zufolge soll das Geld zur Finanzierung des Nuklearprogramms genutzt werden. Nordkorea würde den „Cyberspace“ mit raffinierten Angriffen nutzen, um Geld von Finanzinstitutionen und Krypto-Börsen zu stehlen. Ebenfalls mithilfe des Internets würde das Land versuchen, diese Gelder zu waschen.
In dem Bericht der Vereinten Nationen soll es heißen, dass die Wahl auf Börsen gefallen sei, da Zahlungen in Kryptowährungen schwerer nachzuverfolgen seien, als Bargeldüberweisungen. Auch gebe es weniger staatliche Kontrollen und Regulierung als im traditionellen Bankensektor.
Institutionen in 17 Ländern betroffen
Laut Reuters konnten Nordkorea mindestens 35 Hackerangriffe auf Finanzinstituten, Krypto-Börsen und Miningpools nachgewiesen werden. Die Vereinten Nationen untersucht diese Angriffe, die in 17 verschiedenen Ländern stattfanden.
Leider ist der Bericht der Vereinten Nationen nicht öffentlich einzusehen. Die von Reuters genannten Zahlen lassen sich deshalb nicht überprüfen. Außerdem geht nicht hervor, ob bei diesen Zahlen die Hackerangriffe der berühmt-berüchtigten Hackergruppe Lazarus beinhaltet sind. Das Cyber-Sicherheitsunternehmen Group-IB berichtete bereits im vergangenen Jahr, dass Lazarus seit Januar 2017 14 Hackangriffe auf Krypto-Börsen durchgeführt hatte. Eine Vielzahl dieser Börsen befand sich in Südkorea. Insgesamt konnten die Hacker von Lazarus so etwas weniger als 600 Millionen Dollar rauben.
Kryptowährungen um Sanktionen zu umgehen
Fast jedes Land dieser Welt hat Sanktionen gegen Nordkorea erlassen. Deshalb ist das Land auf der Suche nach Wegen, um diese Sanktionen zu umgehen. Dass die Wahl dabei auf Kryptowährungen gefallen ist, ist nicht außergewöhnlich.
Länder wie Venezuela, Iran und Kuba haben ebenfalls Schritte unternommen, um internationale Sanktionen mit Kryptowährungen zu umgehen. Venezuela hat zum Beispiel eine eigene Kryptowährung eingeführt. Der Iran konzentriert sich auf das Mining von digitalen Coins und entwickelt Medienberichten zufolge eine Kryptowährung.
Anders als bei anderen Staaten, die unter politischem Druck stehen, ist jedoch, dass Nordkorea die Möglichkeit hat, großangelegte Hackangriffe durchzuführen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.