Seit 2018 nimmt die Anzahl der Stablecoins zu. Beincrypto berichtete davon, dass man mit Libra und dem Plan der People´s Bank of China eine eigene Kryptowährung zu veröffentlichen, darüber nachdenken sollte, ob es sich bei diesen Kryptowährungen um geopolitischen Werkzeuge handelt.
Bei Stablecoins handelt es sich um digitale Währungen, die an eine staatliche Währung gebunden sind. So wird verhindert, dass der Kurs schwankt und der Preis wird so konstant gehalten.
Stablecoins gewinnen gegen Bitcoin an Boden
Im Mai veröffentlichte Binance Research einen Bericht. Darin hieß es, dass der Handel mit Handelspaaren mit Bitcoin auf Binance zurückgeht. Ein Beispiel für ein solches Handelspaar wären BTC und LINK. Um Chainlink (LINK) zu kaufen, können Sie diese gegen Bitcoin wechseln.
Jedoch übernehmen Stablecoins diese Rolle von Bitcoin. Tether (USDT), die USD Coin (USDC) und andere Stablecoins haben dazu geführt, dass die Dominanz von Bitcoin in dieser Sache zurückgeht. Seit der Veröffentlichung des Berichts haben Stablecoins noch mehr Boden gewonnen. Wenn man die Pläne verschiedener Unternehmen und Regierungen, ihre eigenen Stablecoins auf den Markt zu bringen, im Hinterkopf behält, wird sich dieser Trend vermutlich fortsetzen.
Anton Lucian, der Autor des Artikels von Beincrypto, erklärte, dass die derzeitige Welle neuer Stablecoins mehr ist als die „Tokenisierung“ von staatlichen Währungen. Ihm zufolge seien die neuen Währungen ein Beispiel eines globalen Machtspiels.
Stablecoins als geopolitisches Werkzeug
Die Zentralbank Chinas soll seit 2014 an einer eigenen Kryptowährung arbeiten. Medienberichten zufolge soll diese Währung an die staatliche Währung gebunden sein und kurz vor der Vollendung stehen. Die Entwicklung hat sich zweifellos beschleunigt, nachdem Facebook verkündet hatte, Libra schon im nächsten Jahr auf den Markt bringen zu wollen.
Es gibt aber noch weitere Beispiele. Walmart hat kürzlich ein Patent für seine eigene Stablecoin vorgestellt. Ebenso gibt der Versicherungsriese Allianz eine Stablecoin für sein eigenes Token-System aus. Vor zwei Monaten gaben vierzehn Großbanken unter Führung der UBS-Gruppe bekannt, dass auch sie eine Stablecoin auf den Markt bringen wollen. Mehr als sechzig Millionen Dollar wurden bereits in das Projekt investiert.
Nicht nur Unternehmen auch Staaten arbeiten an Stablecoins
Auch Regierungen und Zentralbanken interessieren sich für Kryptowährungen. Der Petro aus Venezuela ist vielleicht das bekannteste Beispiel. Auch der Iran plant die Entwicklung einer digitalen Coin, die an den Goldwert gebunden werden soll, um so amerikanische Sanktionen zu umgehen. Weitere Beispiel wären die Türkei oder Russland.
Kryptowährungen werden also zunehmend in der globalen Geopolitik verankert. Bei so vielen in der Entwicklung befindlichen Stablecoins scheint es ein digitales Wettrüsten zu sein.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.