Der Kurs reagierte nicht so auf den Start von Bakkt, wie die meisten von uns erwarteten. Wer mit Feuerwerken gerechnet hatte, wurde enttäuscht. In den ersten Tagen wurden nur Verkäufe von 60 Bitcoin abgewickelt. Einige Krypto-Fans vermitteln das Gefühl, als wäre das Projekt bereits gescheitert.
Der Beginn einer langsamen Entwicklung
Jemima Kelly von der Financial Times ist der Meinung, dass dies nur den Anfang von Bitcoins finanzieller Legitimität darstellt. Bakkt ist nicht wie eine Rakete, mit der der Kurs in kürzester Zeit zu großen Höhen aufsteigen kann.
Zunächst wurde erwartet, dass mit der Einführung von Bakkt sofort institutionelle Anleger auf den Krypto-Markt strömen würden. Dass die Zahlen nun etwas Gegenteiliges zeigen, war für viele eine Enttäuschung.
Wenn Sie sich jedoch nur die Zahlen der ersten Tage ansehen, werden Sie das Gesamtbild und die wahre Bedeutung von Bakkt übersehen.
Die Konkurrenz schläft nicht
Viele Experten glauben, dass Bakkts wichtigste Neuerung darin besteht, dass die Termingeschäfte mit Bitcoin und nicht mit Dollar abgewickelt werden. Dies ist ein Meilenstein, der erreicht werden musste, um den Bitcoin-Kurs generell voranzutreiben. Das ist auch der Grund, warum Bakkts Entwicklung so lange gedauert hat, erklärte Craig Pirrong in Streetwise Professor.
Da Verträge auf Bakkt mit Bitcoin abgewickelt werden, stehen sie nicht nur in Konkurrenz zu Parteien wie CME, sondern auch zu digitalen Börsen. Zwar schläft Bakkts Konkurrenz nicht, jedoch hat die Plattform zu regulären Krypto-Börsen einen Vorteil. Durch verschiedene Maßnahmen, die getroffen wurden, bietet sie mehr Sicherheit und weckt Vertrauen.
Bitcoin-Börsen nicht vertrauenswürdig
Noch immer ist das Vertrauen in die meisten Krypto-Börsen gering. Die Ausnahmen sind die alteingesessenen und großen Börsen. Da Bakkt viele Richtlinien erfüllen muss, wird der Plattform und deren Sicherheit größeres Vertrauen entgegengebracht. Dieses Vertrauen spiegelt sich in Geschäftspartnerschaften mit zum Beispiel Starbucks und Microsoft wider.
Kritiker behaupten Kelly zufolge, dass Bakkts Volumen derzeit zu niedrig ist, um wirklich einen Unterschied zu machen. Sie ist sich jedoch nicht sicher, ob das wirklich wichtig ist:
„Wenn ein Markt einen extrem falschen Preis hat, ist nicht viel Volumen erforderlich, um den Preis in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen. Das Tolle an Bakkt ist, dass sich ein Ungleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern letztendlich auf den in echten Dollar ausgedrückten Bitcoin-Preis auswirken muss.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.