Das deutsche Bundesministerium für Finanzen hat einen Bericht mit dem Titel „Erste Nationale Risikoanalyse: Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung 2018/2019“ veröffentlicht. Dieser ist mehr als 100 Seiten lang und beschäftigt sich nicht nur mit Kryptowährungen, jedoch wird „Kryptowerten“ ein ganzer Abschnitt gewidmet.
Was sind Privacy-Coins?
Privacy-Coins sind Kryptowährungen, die die Identität der Verwender besonders schützen sollen. Dies kann nämlich nicht von Bitcoin gewährleistet werden. Zwar denken fälschlicherweise viele Leute, dass Bitcoin völlige Anonymität bietet, jedoch ist dies nicht der Fall. Transaktionen und Empfangsadressen können über die Blockchain eingesehen werden. Da diese Informationen für jeden zugänglich sind, ist bei Bitcoin auch Sprache von Pseudonymität.
Privacy-Coins sorgen dagegen dafür, dass solche Informationen nicht gesehen werden können. Bei diesen Coins weiß man in der Regel nicht, wer was verschickt und wie hoch der Betrag ist, der sich auf einem „Konto“ einer Person befindet. Beispiele für Privacy-Coins sind Monero und Zcash.
Geldwäsche und Finanzierung von Terrorismus
In dem Bericht des Ministeriums wird auf die verschiedenen Eigenschaften von Kryptowährungen eingegangen. Dort heißt es, dass man mithilfe der Blockchain eine Verbindung zwischen einer Person und einer Empfangsadresse ziehen kann. Bei Privacy-Coins sei dies dagegen nicht der Fall.
Weiter heißt es, dass die Verwendung von Kryptowährungen ein potenzieller Risikofaktor ist, der in der Zukunft zunehmen könnte. Jedoch wird dabei auf die Unterschiede zwischen pseudonymen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether und Privacy-Coins wie Monero oder Zcash hingewiesen. Dem Ministerium zufolge sei das Risiko durch anonyme Kryptowährungen größer als durch Bitcoin. Durch die Anonymität sei es schwieriger, kriminelle Handlungen aufzudecken und deshalb sei es wahrscheinlicher, dass Kriminelle diese Methode nutzen würden. Dennoch schreibt das Ministerium zum Thema Terrorismusfinanzierung durch Kryptowährungen:
„Das Risiko der Nutzung von Kryptowerten für die Terrorismusfinanzierung wird derzeit als niedrig eingestuft. […] Es liegen Hinweise zur Nutzung von Kryptowerten in den Bereichen Rechtsextremismus und Islamismus vor, wobei keine gesicherten Erkenntnisse dafür existieren, dass Kryptowerte in größerem Umfang für die Terrorismusfinanzierung genutzt wurden.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.