Ross Ulbricht wird voraussichtlich den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Der 1. Oktober war der Beginn seines siebten Jahres hinter Gittern. In einem Brief schrieb er nun über das Thema Freiheit. Für ihn bedeutet die Kryptowährung Bitcoin Freiheit, obwohl er inzwischen nicht mehr wisse, wie sich Freiheit anfühle.
Silk Road führte zur Haftstrafe
Ross Ulbricht muss wegen seiner Beteiligung an der Handelsplattform „Silk Road“ eine Haftstrafe in Höhe von zweimal lebenslänglich absitzen. Im Jahr 2013 wurde er als Betreiber der Webseite vom FBI verhaftet. Bis dahin wurden auf der Plattform Drogen und andere verbotene Waren und Dienstleistungen gegen Bitcoin zum Kauf angeboten. Vor wenigen Tagen schrieb Ulbricht einen brennenden Brief, in dem er erklärt, dass Bitcoin Freiheit bedeutet.
Darin erinnert er sich an die frühen Tage der Kryptowährung, als zwei Pizzas für 10.000 BTC gekauft wurden. Damals hätte noch keiner gewusst, wie das Experiment ausgehen würde. Ulbricht besteht darauf, dass die Kraft hinter dem Bitcoin-Phänomen aus dem Traum, einer Überzeugung und „genug ansteckender Begeisterung, […] dessen Auswirkungen wir gerade erst zu erkennen beginnen“, herrührt. Er beschreibt den Vorgang, in dem Bitcoin aus dem Nichts kam und zu Geld ohne vorherigen Wert oder Autorität wurde, als zauberhaft. Er fügte hinzu:
„Bitcoin erschien nicht im luftleeren Raum. Sie war eine Lösung für ein Problem, mit dem Kryptografen seit vielen Jahren zu kämpfen hatten: Wie man digitales Geld ohne eine zentrale Autorität schafft, das nicht gefälscht werden kann und dem man vertrauen kann.“
Bitcoin verändert die Welt
Geträumt wurde damals von Wohlstand und Freiheit, nur abhängig von der Mathematik der Kryptografie. In dem Brief heißt es weiter:
„Bitcoin wurde daher auf fruchtbarem Boden geboren und von denen, die darauf gewartet hatten, mit offenen Armen aufgenommen. Dies war ein historischer Moment für sie, viel wichtiger als Pizzas oder Stromrechnungen für das Mining. Das Versprechen der Freiheit […] gab der frühen Gemeinschaft Energie.“
Unsere Welt werde durch die Entwicklung von Bitcoin nie wieder dieselbe sein, schloss er seinen Brief ab.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.