Die kanadische Krypto-Börse Einstein wurde geschlossen, nachdem angeblich Gelder veruntreut wurden. Es wird untersucht, wie die Firma mit den Einzahlungen von Kunden und ihren Coins umgegangen ist und es scheint, als hätte das Unternehmen nicht genug Geld, um den Kunden offene Beträge zurückzuzahlen.
Grant Thornton prüft die Lage
The Globe berichtete am 18. November, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton vor einem Gericht erklärt hat, dass die Börse nur 45.000 kanadische Dollar (CAD) in bar besitzt. Grant Thornton wurde vom obersten Gerichtshof in British Columbia zum Interimsempfänger für Einstein ernannt.
Die 45.000 CAD bestehen aus 30.000 CAD in staatlichen Währungen und 15.000 CAD in Kryptowährungen. Die Ermittlungen gegen Einstein begannen im Mai, als Kunden sich beschwerten, dass ihnen der Zugang zu ihrem Geld verwehrt wurde. Seit dem 1. November ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton an der Untersuchung beteiligt. Schon länger hielt sich das Gerücht, dass die Börse nicht ordnungsgemäß mit dem Geld ihrer Kunden umgeht.
Kunden vermuten, dass große Summe fehlt
Wenn man den Kunden Glauben schenkt, sind es große Beträge, die das Unternehmen gegebenenfalls zurückerstatten müsste. Ein Kunde behauptet, dass das Unternehmen noch 535.000 Dollar in Bitcoin von ihm besitzt. Ein andere Kunden beteuert, dass Einstein ihm Millionen schulden würde. Krypto-Investoren der Börse vermuten, dass sich Einsteins Schulden auf 16 Millionen Dollar belaufen. Einstein dagegen schätzt diese Summe auf 8 bis 10 Millionen CAD.
Bei der Börse aus Vancouver sind 200.000 Kunden registriert, davon haben weniger als 300 Kontakt zu Grant Thornton aufgenommen. Derzeit liegt keine offizielle Stellungnahme von Einstein oder des Vorstandsvorsitzenden Michael Gokturk vor. Ob das Geld gestohlen, verloren oder zweckentfremdet wird, bleibt deshalb weiterhin unklar. Die Seite einstein.exchange ist ebenfalls nicht verfügbar.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.