Wird es schon im nächsten Jahr eine Central Bank Digital Currency (CBDC) in Europa geben? Gouverneur Francois Villeroy de Galhau von der französischen Zentralbank sprach in Paris über die Wichtigkeit der Einführung einer Zentralbankkryptowährung. Dies geht aus einer Anzahl von Tweets der französischen Zentralbank und aus einem Bericht von Reuters hervor.
Europa will schneller sein als China
Bis jetzt sieht es so aus, als würde China schon bald eine CBDC auf den Markt bringen. Wenn es an Francois Villeroy de Galhau liegen würde, müsste Europa sich beeilen, um zuerst eine CBDC in den Umlauf zu bringen. Er sagte: „Ein schneller Wechsel zu einer CBDC wäre von Vorteil. Dann sind wir der erste Herausgeber einer CBDC weltweit und andere Länder können unserem Beispiel folgen.“
Reuters zufolge soll sich die französische Zentralbank dafür einsetzen, dass die Forschung für digitale Währungen vorangetrieben wird. Schon am Ende des ersten Quartals des nächsten Jahres sollen die nächsten Schritte beschlossen werden. In erster Instanz will die französische Zentralbank eine solche Währung für institutionelle Anleger testen. Für den Normalverbraucher ändert sich also zunächst einmal nichts. Villeroy de Galhau sagte:
„Unsere Maßnahmen werden natürlich zur Arbeit des Eurosystems (der europäischen Zentralbanken) beitragen, sodass die Prüfung der Möglichkeit eines „e-Euro“ eine der folgenden Punkte sein sollte.“
Nicht die allererste CBDC der Welt
Bei dem vermeidlichen Wettrennen zwischen China und Europa wird außer Acht gelassen, dass es bereits Länder mit einer staatlichen Kryptowährung gibt. In Venezuela kann man zum Beispiel mit dem Petro bezahlen und auf den Marshallinseln mit der SOV. Wenn jedoch ein so großes Land wie China oder ein Zusammenschluss von Ländern wie die EU eine CBDC auf den Markt bringen, könnten andere Länder schnell folgen.
Was ist eine CBDC?
Eine CBDC ist eine digitale Währung, die durch eine Zentralbank ausgegeben wird. Es gibt keine feste Definition für diesen Begriff. Eine CBDC kann deshalb über die Blockchain laufen. Dies ist jedoch kein Muss.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.