Die chinesische Polizei hat Medienberichten zufolge 6890 Mining-Computer in der Nähe von Peking beschlagnahmt.
Stromverbrauch von 70.000 Haushalten wurde untersucht
Trustnodes zufolge berichtete China Central Television über diesen Vorfall. Polizisten aus Tangshan hätten nach einem Tipp eines staatlichen Elektrizitätswerks ermittelt. Dabei wurden über 70.000 Haushalte auf ihren Stromverbrauch analysiert. Dieser schien in der Region außergewöhnlich hoch und war deshalb ein Hinweis für das illegale Abzapfen des Stroms.
Strom abzapfen für Bitcoin-Mining
Die Polizei kontrollierte jedoch nicht nur Privatpersonen. Trustnode zufolge wurden auch Fabriken, 3061 Händler und 1470 Gemeinden und Dörfer unter die Lupe genommen. Während der Ermittlung fand die Polizei ein Stromaggregat in einem Dorf in Shuangqiao Town im Kaiping Distrikt in Tangshan, Hebei. Dieses Stromaggregat lieferte Strom für 1906 Bitcoin-Asics in demselben Gebiet.
Der Fund gab Anlass für die Polizei weiter zu ermitteln. Daraufhin entdeckte sie drei weitere Stromaggregate und 790 Bitcoin-Miner. Diese Mining-Geräte waren an das reguläre Stromnetz angebunden und zapften so den Strom für das nächstgelegene Dorf an.
Mining nicht verboten
Unterm Strich hat die chinesische Polizei 52 Stromaggregate und 6890 Miner von der Marke Asic in Beschlag genommen. Dies macht deutlich, dass die Regierung gegen Stromdiebstahl hart durchgreift.
In diesem Fall ging es der Polizei also nicht direkt darum, das Mining der Kryptowährung zu unterbinden. Die Polizei kam den Minern auf die Schliche, da dem Stromanbieter auffiel, dass mehr Strom als normalerweise in der Region verbraucht wurde.
Das Mining einer Kryptowährung ist in China nicht direkt verboten, obwohl davon lange die Rede war. Dennoch ist die chinesische Regierung kein Fan von Kryptowährungen wie Bitcoin. Die chinesische Zentralbank arbeitet momentan an einer eigenen digitalen Coin, die Bitcoin und andere Kryptowährungen ersetzen soll.
Es steht nicht fest, was die Polizei mit den beschlagnahmten Mining-Geräten machen wird. Diese könnten entweder archiviert oder zerstört werden. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Auf der anderen Seite der Welt entschied sich Venezuela zum Beispiel dazu, beschlagnahmte Mining-Computer selbst zum Mining von Bitcoin zu verwenden.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.