Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich für Stablecoins ausgesprochen. Die Vorsitzende der Zentralbank, Christine Lagarde, hat angekündigt beim Thema Stablecoins das Feld anführen zu wollen. Diese Aussagen machte sie während der ersten großen Pressekonferenz für die Zentralbank.
Lagarde erklärte, dass die Aufmerksamkeit, die dem Thema von anderen Zentralbanken wie der von Kanada, Großbritannien oder anderen Ländern zuteilwird, zunimmt. Deshalb würde sie es begrüßen, wenn die EZB die Zügel in die Hand nehmen würde. Bis Mitte 2020 soll die Bank klare Ziele für ihre Taskforce formulieren.
Nicht Bitcoin, aber Stablecoins
„Meine persönliche Überzeugung ist, angesehen der Entwicklungen, die nicht so sehr mit Bitcoin, sondern mit Stablecoin-Projekten zu tun haben und wir zwar derzeit nur eine kennen, aber es gibt andere, die untersucht und in Bewegung sind, dass wir in diesem Fall das Feld anführen müssen, weil es da draußen eine klare Nachfrage gibt, auf die wir eingehen müssen“, sagte Lagarde.
Als eine Stablecoin wird eine digitale Währung bezeichnet, die einen festgesetzten Wert in einer staatlichen Währung hat. Würde es zum Beispiel einen E-Euro geben, wäre ein E-Euro immer einen herkömmlichen Euro wert.
(K)ein E-Euro
Bereits seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, ob die Europäische Zentralbank eine eigene Kryptowährung auf den Markt bringen sollte. Von einem digitalen Euro könnten in der Tat viele profitieren. Bürger und Unternehmen könnten so auf kostengünstige und einfache Weise Zahlungen tätigen. Die meisten EU-Behörden haben jedoch bis jetzt Widerstand in dieser Sache geleistet.
Erst vor wenigen Wochen verleiteten die EU-Finanzminister ihrem Standpunkt Nachdruck. Sie sprachen sich gegen private digitale Währungen aus und erklärten, dass globale stabile Währungen erst dann verwendet werden sollten, wenn alle rechtlichen, regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Risiken angemessen berücksichtigt wurden.
Der frühere Präsident der EZB, Jean-Claude Trichet, zeigte sich letzten Monat auf einer Konferenz in Peking mit Bitcoin unzufrieden. Er sagte: „Ich bin stark gegen Bitcoin und ich denke, wir sind ein bisschen selbstgefällig … Die Währung selbst ist nicht real, mit den Eigenschaften, die eine Währung haben muss.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.