Amerika steht vor großen Problemen. Das Coronavirus geht durch das Land und viele Einwohner verlieren ihr Einkommen und ihre Jobs. Um den Folgen entgegenzuwirken, untersuchen die Demokraten die Möglichkeit, diese Gruppe mit einer monatlichen Zahlung zu unterstützen. Diese soll in Form eines digitalen Dollars ausgezahlt werden, der von der Federal Reserve, der US-Notenbank, verwaltet wird. Dies steht in einem Gesetzesvorschlag von Nancy Pelosi, einem Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten.
Pro Monat 2.000 Dollar
In dem Bericht, der über 1.119 Seiten lang ist, wird beschrieben, wie Amerika mit der Krise umgehen soll. In dem Dokument wird vorgeschlagen, einen digitalen Dollar einzuführen. Dies steht im Abschnitt „Direkte Konjunkturzahlungen für Familien“.
Die Demokraten schlagen vor, monatlich 2.000 Dollar an jeden Erwachsenen zu zahlen, der weniger als 75.000 Dollar pro Jahr verdient. Diese Zahlungen sollen so lange durchgeführt werden, bis sich die Wirtschaft erholt.
Digitale Dollar für ein digitales Wallet
Auf Seite 313 steht, dass die Demokraten die Zahlungen in Form eines digitalen Dollars verrichten möchten. Bei dem digitalen Dollar soll es sich um „eine elektronische Werteinheit, die mit einem zugelassenen Finanzinstitut ausgetauscht werden kann“, handeln.
US-Einwohner, die diese Zahlung erhalten wollen, benötigen ein digitales Wallet, welches wiederum von der Federal Reserve bereitgestellt werden soll. Um diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, muss man sich zuvor anmelden und identifizieren können.
Der digitale US-Dollar scheint verschiedene Eigenschaften von Kryptowährungen miteinander zu vereinen. Zwar steht dies nicht direkt in dem Bericht, dennoch scheint es so, als wäre der digitale Dollar eine Stablecoin, deren Wert direkt an den US-Dollar gebunden ist. Außerdem scheint es sich bei dem digitalen Dollar um eine Central Bank Digital Currency (kurz CBDC), eine Kryptowährung die von einer Zentralbank verwaltet wird, zu handeln. Jedoch sollen Amerikaner die Währung auch mithilfe von anderen Finanzinstitutionen nutzen zu können.
Datenschutz fragwürdig
Wenn Amerikaner die Währung nutzen wollen, sollte sie sich Gedanken um den Datenschutz machen. Auch Krypto-Experte Anthony Pompliano schrieb dazu:
„Diese Initiative ist nicht ohne Risiko. Der Schritt der Regierung in Richtung eines digitalen Dollars könnte die Möglichkeiten der Finanzaufsicht drastisch erhöhen. Sie können dann alle Transaktionen verfolgen. Für die Regierung ist es recht einfach nachzuverfolgen, wer das Geld erhält, wann sie es erhalten haben und was sie mit diesem Geld gemacht haben.“
„Die Menschen müssen sich über finanzielle Privatsphäre informieren und sich daran gewöhnen, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre persönlichen Freiheiten zu wahren. Trotzdem ist es interessant, dass der digitale Dollar mit einem digitalen Dollar-Wallet veröffentlicht wird. Die Verwendung digitaler Wallets erhöht nur die Akzeptanz von Bitcoin“, fügte er hinzu.
Auf Twitter schrieb er:
„Die Regierung will den Amerikanern durch einen digitalen Dollar Anreize geben. Dies wird Hunderte Millionen Menschen an Bord von Bitcoin bringen.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.