Die Bitcoin-Derivateplattform BitMEX war gestern für eine Stunde nicht erreichbar. Dies ist der erste größere Ausfall seit Mitte März, als der Bitcoin-Preis stark fiel. BitMEX ging um halb drei offline, eine Stunde später ging die Website wieder online, es konnten jedoch keine Bestellungen aufgegeben werden. Zehn Minuten später wurde der Handel fortgesetzt.
BitMEX bestätigte den Vorfall auf Twitter.
Bitcoin-Preis lag bei 0 Dollar
BitMEX-Nutzer haben sich sicher ziemlich erschreckt, als es auf dem Dashboard so aussah, als wäre Bitcoin 0 Dollar wert. Wahrscheinlich war das ein Fehler im System. Der „Trading Engine“ war weiterhin online und da keine Informationen zum Preis hochgeladen wurden, fiel der Preis auf der Grafik auf null. Während dieser Zeit war es ohnehin nicht möglich, bei BitMEX zu handeln.
Nicht der erste Vorfall
Es ist nicht das erste Mal, dass BitMEX offline ging. Die Plattform war bereits am 12. März für eine gewisse Zeit nicht erreichbar. Einige Anleger behaupten sogar, dass das der Grund dafür war, warum Bitcoin auf einen Preis von 3.800 Dollar fiel. Viele Long-Positionen wurden auf der Plattform liquidiert, während das Auftragsbuch leer war. Infolgedessen gab es bei BitMEX keinen realistischen Marktpreis. Nachdem die Plattform offline gegangen war, stieg der Preis innerhalb von 12 Stunden um 50 Prozent auf 6.000 US-Dollar.
BitMEX wird angeklagt
Die letzten Wochen waren für BitMEX durchaus turbulent. Die Betreiber der Plattform müssen sich nämlich auch vor einem amerikanischen Gericht verantworten. Die Anklagepunkte sind keine Kavaliersdelikte. Der Gesellschaft hinter BitMEX wird Erpressung, Geldwäsche und Betrug vorgeworfen.
Zwar hat die Muttergesellschaft von BitMEX ihren Sitz auf den Seychellen, jedoch stammen 15 Prozent des Handelsvolumens von Händlern aus den Vereinigten Staaten. Dies ist für das amerikanische Gerichtssystem genug, damit sich die Betreiber vor einem Gericht in den Vereinigten Staaten verantworten müssen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.