Die Kritik über das Handeln verschiedener Social-Media-Plattformen ist groß, denn auf Krypto-Content schienen sie es besonders abgesehen zu haben. Facebook, Twitter und YouTube blockierten oder löschten sogar Accounts. Dies betraf jedoch nicht nur Inhalte über Kryptowährungen, sondern auch Beiträge über die amerikanische Politik oder das Coronavirus.
Die Zeit ist reif
Die Zeit scheint reif zu sein für eine dezentrale Alternative zu herkömmlichen Social-Media-Plattformen. Ein Kernmerkmal von dezentralen Ansätzen ist, dass es keine zentrale Partei gibt, die in der Lage ist, Inhalte zu zensieren. Als Reaktion auf die aktuelle Lage kündigte Block.one deshalb „Voice“ an. Diese Social-Media-Plattform läuft dezentral über die Blockchain. Die Plattform wurde entwickelt, um Transparenz zu schaffen und den Nutzern die Kontrolle zurückzugeben.
Was ist Voice?
Bei Voice handelt es sich um eine App, die auf der Blockchain basiert. Dadurch soll die Plattform transparenter sein als andere soziale Netzwerke. Die App basiert auf der EOS Public Blockchain, welche über das EOSIO-Protokoll läuft. Infolgedessen sind alle Interaktionen über Voice öffentlich.
Früher in diesem Jahr erhielt die Plattform eine Investition von Block.one in Höhe von 150 Millionen Dollar. Berichten zufolge soll dies der App erlauben, unabhängig zu funktionieren.
Salah Zalatimo ist der Geschäftsführer von Voice. Ironischerweise kündigte er auf Twitter an, dass die Plattform am 4. Juli an den Start geht. Die App ist somit ihrem eigenen Zeitplan voraus.
Zunächst können nur registrierte Benutzer Dinge veröffentlichen und kommentieren. Andere können zunächst nur mitlesen. Bis zum 15. August können Sie nur auf Einladung Mitglied werden. Danach können Benutzer Freunde einladen. Die Plattform befindet sich seit dem 14. Februar in der Beta-Testphase. Jeder, der zur Entwicklung der App beigetragen hat, ist ein registrierter Benutzer.
Zensur oder berechtigte Eingriffe?
Es wird viel über die Zensur von Krypto-Content geklagt. YouTuber berichten zum Beispiel davon, dass ihre Accounts gesperrt werden oder, dass Videos nicht mehr ihren Abonnenten angezeigt werden. Die YouTuber beteuern, dass ihre Inhalte nicht gegen die Richtlinien von YouTube verstoßen.
Bei YouTube behauptete man zunächst, dass es sich um einen Fehler handelte. Dennoch kam es zu ähnlichen Vorfällen nach dieser Aussage der Plattform. Neben legitimen Informationen über Kryptowährungen und die Blockchain, gibt es auch schwarze Schafe, die andere betrügen wollen. Deshalb gibt es natürlich auch berechtigte Eingriffe des Videoportals.
Wir sind gespannt, wie Voice mit solchen Dingen umgehen wird.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.