Durch eine Zusammenarbeit des norwegischen Verbandes für Meeresfrüchte, IBM und Atea findet sich norwegischer Lachs jetzt auf der Blockchain wieder. Ziel des Projekts ist es, die Herkunft von nachhaltig gezüchtetem Lachs in Norwegen nachzuweisen.
Projekt steht in den Startlöchern
Das Land in Skandinavien exportierte im vergangenen Jahr rund 2,7 Millionen Tonen Fisch. Die größten Abnehmer sind die Vereinigten Staaten, Russland und China.Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt sind nun fünf Fischfarmen bereit, die Produktionsversion der IBM-Blockchain für transparente Lieferketten zu testen.
Die norwegische Fischindustrie sieht in der Rückverfolgbarkeit auf der Blockchain eine Chance. So kann die Qualität der nationalen Marke garantiert und deren Authentizität sichergestellt werden. In der Vergangenheit gab es Vorfälle, bei denen versucht wurde, Fisch mit schlechterer Qualität als norwegischen Lachs auszugeben. Dies bestätigte der Geschäftsführer von Atea, Steinar Sønsteby.
„Die Technologie ist in der Lage, jeden Aspekt des Lebenszyklus der Fische zu überwachen“, sagte er. Mit Kameras in den Gehegen im Meer kann man verfolgen, wie die Lachse schwimmen. Ebenfalls könne man die Wassertemperatur messen, die die Geschwindigkeit bestimmt, mit der die Fische wachsen oder den Transport verfolgen und kontrollieren, ob der Fisch gefroren oder frisch ist.
Die geschäftliche Vereinbarung sei neu. Atea kümmert sich um die Fischzüchter als Vertragspartner, während IBM die Blockchain und das System in der IBM Cloud betreibt.
„Sowohl wir als auch IBM werden bezahlt. Wir teilen die Einnahmen. Also kriegen wir einen kleinen Teil von jeder Tonne Fisch, die zurückverfolgt wird“, sagte Sønsteby. „Es ist nicht wie bei einer gewöhnlichen IT-Lösung, bei der Sie eine Dienstleistung in Rechnung stellen und dafür bezahlt werden. Wir werden unser Geld in den nächsten Jahren bekommen, wenn der Fisch verfolgt wird und ein Wert geschaffen wird.“
Durch das Hochladen von Daten auf die Blockchain beteiligen sich auch Kvarøy Arctic, ein Lieferant von Meeres-Zuchtlachs und BioMar, ein Lieferant von hochwertigem Fischfutter, an dem Projekt.
Blockchain bietet Transparenz
„Norwegischer Lachs ist für seine Qualität bekannt. Gleichzeitig sind wir immer noch nicht in der Lage, zurückzuverfolgen, woher der Fisch stammt, wie er gezüchtet oder gelagert wurde“, so Robert Eriksson, Geschäftsführer des norwegischen Verbandes für Meeresfrüchte. Die Blockchain kann dazu beitragen, diese Probleme zu lösen, indem transparent und nachvollziehbar aufgezeichnet wird, woher jeder Fisch kommt.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.